Gerolstein-Müllenborn. Die Eifel ist reich an Wege- und Flurkreuzen, an Bildstöcken und kleinen Wegekapellen. Der Brauch gründet in einer seit Jahrhunderten gewachsenen Volkskultur, basierend auf dem christlichen Glauben. So zahlreich diese Zeugnisse sind, so vielfältig sind auch die Anlässe ihrer Erichtung. Viele der kleinen Denkmäler sind zu Beginn von Kriegen, deren Unwägbarkeiten die Menschen zu allen Zeiten beunruhigt haben, errichtet worden. So auch in Müllenborn. 1914 - vor dem Hintergrund des begonnenen Krieges - errichtete die Gemeinde Müllenborn am Dorfende, an der Straße zum Bahnhof, ein Kreuz, dessen Inschrift die Vorbeigehenden auffordert, innezuhalten und sich der Vergänglichkeit des Lebens bewußt zu sein. Es folgt ein kurzer Hinweis auf den Krieg. Die in den Krieg ziehen mussten, kehrten nicht alle heim. Da nun sechs Männer gefallen waren, reichte das Mahnkreuz nicht mehr. Die Gemeinde fühlte sich den Gefallenen und ihren Angehörigen gegenüber verpflichtet und legte einen Ehrenhain an, wo die im Krieg gebliebenen namentlich genannt wurden und somit in Erinnerung bleiben sollten. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs war die Saat für einen weiteren, den Zweiten Weltkrieg gelegt worden, der noch mehr Opfer kostete. 1949 wurde der Ehrenhain in ein repräsentativeres Ehrenmal umgestaltet. Denn nun galt es, weitere 19 Namen vor dem Vergessenwerden zu bewahren. Seither ist das Denkmal immer geschmückt und ehrenamtlich gepflegt worden. Um seine Würde auf längere Sicht zu erhalten, wurde es Ende Mai dank privater Spenden umfangreich restauriert. Erwin Schaefer, Müllenbornvolksfreund.de/wk1