Eine positive Bilanz des Neujahrsempfangs der Stadt Daun: Es wurde niemand verletzt. Auszuschließen war das nicht, gab es, doch die neue Verdienstmedaille der Stadt an verdiente Bürger zu verleihen. Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen hatte schon vorab (vorsichtshalber?) erklärt, für ihn seien solche Ehrungen Neuland. Eine Medaille fiel zwar zu Boden, aber Jenssen brachte alle Ehrenzeichen sicher an Mann und Frau. Zum fünften Mal hatte er im Namen der Stadt zum Neujahrsempfang eingeladen und freute sich, dass die Veranstaltung mittlerweile eine "gewisse Tradition" habe.Der Stadtbürgermeister begrüßte neben den Repräsentanten von Politik, Verwaltungen und Wirtschaft auch die Vertreter der Dauner Vereine und Organisationen. Besonders den Ehrenamtlichen dankte Jenssen, denn ohne deren Engagement "wäre die Stadt ärmer". Er schaute auch voraus auf die Kommunalwahl im Juni und äußerte den Wunsch, dass möglichst viele sich weiter in der Kommunalpolitik engagieren oder damit beginnen.Delegation reist in die Dolomiten

Jenssen kündigte an, die angestrebte Partnerschaft Dauns mit der italienischen Gemeinde Carisolo weiter voranzutreiben. So werde im Frühjahr eine Delegation aus der Eifel in die Dolomiten reisen. Bürger und Vereine der Stadt seien eingeladen, sich der Delegation anzuschließen und mit nach Italien zu fahren.Zur Tradition des Neujahrsempfangs gehört, dass bekannte Politiker aus der Landeshauptstadt als Redner eingeladen werden. War es 2003 Finanzminister Gernot Mittler, kam in diesem Jahr seine Kabinettskollegin Malu Dreyer nach Daun. Die rheinland-pfälzische Sozialministerin sprach über das Thema "Ehrenamt", dass viele Facetten habe. Anknüpfend an Jenssens Rede stellte sie klar, dass zum ehrenamtlichen Engagement auch die Mitarbeit in der Kommunalpolitik gehöre. Besonders hob Dreyer ehrenamtliche Initiativen wie "Urlaub von der Pflege" des Caritasverbands Daun und die Hospizarbeit hervor. Die Ministerin wies darauf hin, dass das Land seit Jahresbeginn für alle ehrenamtlich Tätigen einen kompletten Unfall- und Haftpflichtversicherungsschutz eingeführt habe. Dies sei eine Unterstützung für kleine Gruppen, Vereine und Initiativen, die eine solche Versicherung nicht bezahlen könnten.Um das Amt des Stadtbürgermeisters treten sie gegeneinander an, aber beim Neujahrsempfang spielte das Duell am 13. Juni nur ganz kurz eine Rolle: Wolfgang Jenssen überreichte Robert Lorse den Ehrenteller der Stadt Daun für dessen jahrzehntelanges Engagement in der Kommunalpolitik und in Waldköniger Vereinen.Jenssen trug die Laudatio auf Lorse vor und sorgte in diesem Zusammenhang für den Lacher des Abends: "1994 wurdest du zweiter Beigeordneter der Stadt und 1999 zum ersten Beigeordneten ,befördert‘. Ich hoffe, dass damit erstmal Schluss ist mit dem weiteren Aufstieg".Eine Premiere gab es für die neu geschaffene Verdienstmedaille der Stadt Daun. Sie wurde während des Empfangs erstmals an verdiente Bürger der Stadt verliehen. Ausgezeichnet wurden Irma Knötgen für ihr Engagement als Vorsitzende des Schießsportclubs und des Trägervereins des Offenen Kanals Daun sowie als Geschäftsführerin des Vereins zur Förderung der Jugendarbeit ebenso wie Georg Kuhn für sein Einsatz in Vereinen und der evangelischen Kirchengemeinde. Geehrt wurde auch Vera Maas-Lehmberg, Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins, die als Trainerin der erfolgreichen Voltigierer den Namen Daun "weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt gemacht hat" (Jenssen). Auch zwei "tragende Säulen" des Dauner Handballs bekamen die Verdienstmedaille: Geehrt wurden Helmut Plein, der in diesem Jahr "Silberhochzeit" mit der von ihm geleiteten Handballabteilung des Tus Daun feiert, und Rainer Schwab als Spieler, Trainer (vor allem im Jugendbereich) und Mitstreiter in der Abteilungsführung.