Kultur Literaturprojekt stellt arbeiten junger Autoren aus der Vulkaneifel vor

Daun · Unter dem Titel „Wir sind hier“ ist im Dauner Eifelbildverlag ein Buch mit neuen Texten acht junger Autoren aus der Vulkaneifel erschienen.

  Junge Stimmen der Vulkaneifel: Hanna Jansen (oben von links), Isabel Schmitz, Malte Blümke, Janek Kalcik sowie Raja Baumann (unten von links), Lilian Hahm, Chayenne Falkenberg, Anna-Lisa Weber, Emilia Krenciszek.

Junge Stimmen der Vulkaneifel: Hanna Jansen (oben von links), Isabel Schmitz, Malte Blümke, Janek Kalcik sowie Raja Baumann (unten von links), Lilian Hahm, Chayenne Falkenberg, Anna-Lisa Weber, Emilia Krenciszek.

Foto: TV/Brigitte Bettscheider

Schon seit Jahren hat die Kinder- und Jugendbuchautorin und Romanschriftstellerin Hanna Jansen (73) „das Glück“, wie sie es nennt, Schreibwerkstätten im Raum Trier zu leiten und junge Menschen beim Schreiben zu begleiten und zu fördern. Dass sie dabei nun auch einen „Vulkaneifel-Weg“ einschlagen konnte, sei ein weiterer glücklicher Umstand, der nun in etwas greifbarem und handfesten endete: der Textsammlung: „Wir sind hier“.

Vor zehn Jahren war die ehemalige Lehrerin mit ihrem Mann aus der Stadt in ein kleines Dorf bei Kelberg gezogen und sich des Spannungsfelds eines Lebens auf dem Land sehr wohl bewusst geworden. Immer wieder habe sie sich seither gefragt, wie sich das Leben hier für junge Leute anfühlt – „wie sie all das empfinden, was für mich Lebensqualität ausmacht“, erklärt Hanna Jansen zur Vorgeschichte des Buchprojekts.

Fast ein Jahr lang traf sie sich nach einer öffentlichen Ausschreibung ein Mal im Monat an einem Samstag mit den Schülern im Alter von 14 bis 18 Jahren (siehe Info). Auf dem Plan standen dann kreative Fingerübungen, besondere Schreibtechniken und die kritische Auseinandersetzung mit den Ergebnissen. Zwischen den Treffen wurde zu Hause weitergeschrieben und digitales Feedback gegeben.

Mit Blick auf die fertige Textsammlung schreibt Hanna Jansen im Vorwort, dass sie überrascht gewesen sei von der starken Verbundenheit der jungen Talente mit der Natur, Kultur und Landschaft der Vulkaneifel und von ihrer Nähe und Sympathie, ob in den märchenhaften Texten oder in ihren ironischen Äußerungen. Sie bescheinigt der jungen Generation Authentizität und Offenheit. Und appelliert: „Die jungen Stimmen verdienen es, gehört zu werden.“

In fünf Kapiteln gehen die acht Autoren auf knapp 100 Seiten ihrem Lebensgefühl literarisch nach. Sie gewähren Einblicke in die gesellschaftlichen Strukturen in denen sie leben, frei nach dem Motto „Hier kann man sich nicht aus dem Weg gehen“ – etwa wenn eine Beziehung zu Ende gegangen ist oder die getrennten Eltern noch im selben Dorf wohnen.

Erzählt werden aber auch leise Geschichten zum Beispiel von einem Gang zum Maar oder einfach einem Besuch in einem Café. In Gedichten werden auch sehr bildhaft besondere Erlebnisse im Leben der Autoren aufgegriffen. Es gibt aber auch Texte, die sich dezidiert der Vulkaneifel als Heimat widmen und die regionale Legenden und Märchen aufgreifen.

Doch auch die jüngsten globalen Ereignisse wie die Corona-Pandemie und ihre Auswirkung auf das Miteinander in der Heimat werden aufgegriffen und thematisiert – geliefert wird also eine kleine literarische Bestandsaufnahme der Gegenwart – im kleinen wie im granz großen Kontext.

Der Band „Wir sind hier. Junge Stimmen aus der Vulkaneifel. Herausgegeben von Hanna Jansen“ ist im Eifelbildverlag erschienen und für 9,90 Euro im Buchhandel erhältlich.

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