Hillesheim. 124 Euro - so viel kosten etwa ein Navigationsgerät oder ein Paar schicke Schuhe. 124 Euro - so viel kostet im westafrikanischen Land Burkina Faso ein Schulplatz. 11 000 neue Schulplätze hat der Solidaritätskreis Westafrika gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im vergangenen Jahr geschaffen und dafür 1,3 Millionen Euro für die Bildung der Kinder und Jugendlichen investiert. Damit wurden 25 Grundschulen, 18 Collèges (Realschulen) und 36 Lehrerhäuser errichtet. Insgesamt wurden 147 Klassen neu gebaut. 80 Prozent der Bevölkerung Burkina Fasos sind Analphabeten, wegen fehlender Schulbauten können nur etwa 40 Prozent der Kinder eingeschult werden. Ohne Schulbildung sei eine Weiterentwicklung dieses Landes nicht möglich, sagt Karl-Wilhelm Simonis, erster Vorsitzender des Solidaritätskreises.
In diesem Jahr kommen weitere 13 Grundschulen und 27 Collèges dazu. Weil die Japaner den Bau zahlreicher Collèges zugesagt, aber dies nach der Atomkatastrophe nicht eingehalten hatten, sollen 2012 mehr Collèges als Grundschulen finanziert werden. Das BMZ hat bereits einen Zuschuss in Höhe von 1 061 598 Euro bewilligt.
Über diese Projekte informiert der Solidaritätskreis am Freitag, 9. März, um 20 Uhr bei einem Informationsabend im Pfarrheim Hillesheim. Dabei wird der Film "Wenn das Huhn auf den Rücken fällt" gezeigt. Philipp Barth beschreibt darin das Alltagsleben auf dem Dorf und die Zeremonien in den Naturreligionen. In der Mitgliederversammlung um 19 Uhr berichtet Götz Krieger über seine Gespräche und Verhandlungen bei seinem Besuch im Land.
Der Solidaritätskreis baut Schulen in allen Gegenden des Landes. Mittlerweile sind an diesen Grundschulen genauso viele Mädchen wie Jungen; ein Fortschritt in Burkina Faso. red