Eifeler Erzählstücke

GEROLSTEIN. (lyv) Mit den "Geschichten von daheim" präsentiert die Eifeler Autorengemeinschaft zum dritten Mal ein Buch mit Erzählungen - basierend auf wahren Begebenheiten und alten Eifeler Sagen. Auf 105 Seiten bieten junge und ältere Autoren witzigen, aber auch bewegenden Lesestoff.

"Es sind keine großen, weltbewegenden Dinge, die hier geschildert werden", meint Gretel Körner im Vorwort zur dritten Ausgabe des Buches "Geschichten von daheim". Interessant seien die Erzählungen der Eifeler Autorengemeinschaft dennoch, weil viele Leser die Menschen, die in den Geschichten vorkommen, persönlich kannten und ebenso die Umgebung, in der die Erzählungen spielen. So bilden kurze und längere Anekdoten - vor allem aus dem Kreis Daun - untermalt von Gedichten verschiedener Verfasser eine kurzweilige Lektüre. Die Geschichten handeln von alten Bräuchen wie der Gerolsteiner St. Anna-Kirmes oder einer Hamstertour von Gerolstein nach Brück und einem unheimlichen Schmied. Die heute in Gerolstein lebende Autorin Margarethe Schönberger schildert ihre beschwerliche Odyssee, die sie 1941 auf sich nehmen musste, als sie aus einem Dorf im Süd-Kaukasus nach Sibirien deportiert wurde. Wie man in schlechten Zeiten zu einer neuen Feder auf dem Sonntagshut kommt oder auch nicht, erzählt die heitere Geschichte von Wilma Herzog. Über einen Hilfsgütertransport nach Russland vor einigen Jahren berichtet Ludwig Hahn. Peter Jakobs weiß, was man dem Heiligen Antonius versprechen muss, damit man verlorene Dinge wiederfindet, und Hans Mertes erinnert an die Aufführung "Der Speerwurf" im Jahr 1953 in Gerolstein. von den dort in den zwanziger Jahren üblichen Felsenspielen erzählen Wilfried Büchler und Hans Mertes - jeder auf seine Art. Geschichten aus Kriegszeiten oder Erlebnisse mit herausragenden Persönlichkeiten im Umfeld der Autoren werden in den folgenden Kapiteln ebenso interessant und lebendig erzählt, wie die Anekdoten von den "sieben mageren Jahren", in denen mit Erfindungsreichtum und Cleverness manche kleinere und größere Vorteile ergattert wurden.Damit Erinnerungen nicht vergessen werden

"Das auch die jungen Autoren ihr Zugehörigkeitsgefühl und ihre Heimatverbundenheit ausdrücken können", stellt Landrat Heinz Onnertz, im Grußwort des Buches erfreut fest. Der sagenumwobene "Fünf-Finger-Felsen" bei Gerolstein und die "Lava-Bombe" in Strohn haben es den jungen Autoren besonders angetan. In verschiedenen Variationen schildern sie die Entstehung dieser Kuriositäten. Erinnerungen vor dem Vergessen zu bewahren, ist das Ziel der Autorengemeinschaft. Deshalb geben sie jährlich die "Geschichten von daheim" heraus. Und dieses Ziel haben die Autoren mit dem dritten Band ohne Zweifel wieder einmal erreicht. Kurz: eine wertvolle Sammlung aus der Vergangenheit, Tradition und Kultur der Eifel, die für Nachwelt erhalten wurde. "Geschichten von daheim" Band III, Eifeler Autorengemeinschaft, Verlag Schneider Druck, Daun. ISBN: 3-936276-14-5.

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