Eifeler feiern 30 Jahre Partnerschaft mit Ruanda

Daun · Der Freundeskreis Ruanda im Landkreis Vulkaneifel hat mit Unterstützung von Schulen und Afrika-Initiativen ein Partnerschaftsfest in der St.-Laurentius-Förderschule gefeiert. Nach eher verhaltenem Zuspruch am Vormittag kam das Fest mit seinen abwechslungsreichen Beiträgen am Nachmittag richtig in Schwung.

 Schüler des Thomas-Morus-Gymnasiums inszenieren afrikanische Fabeln. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Schüler des Thomas-Morus-Gymnasiums inszenieren afrikanische Fabeln. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun. Höchst aufmerksame Zuhörer hat die Schriftstellerin Hanna Jansen aus Sassen (bei Kelberg), als sie im Wechsel mit ihrem Sohn Salvator Passagen aus ihrem neuen Buch "Herzsteine" liest. Der 22-Jährige ist eines der 14 Adoptivkinder, die Hanna Jansen und ihr Mann in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten aufgenommen haben (der Trierische Volksfreund berichtete). Und die Geschichte, die in dem Buch erzählt wird, hat einen Bezug zu Salvators eigener Biografie. Es geht um die Wunden an Land und Leuten, die Bürgerkriege und Völkermord zurückgelassen haben. Aber auch um Vergangenheitsbewältigung, Hoffnung, Zuversicht und Neuanfang.
Kaum sind die letzten Sätze gelesen, setzt auf der großen Bühne im Foyer Trommelmusik ein. Der junge Afrikaner Aidera Seck - Freund und Trommellehrer der Familie von Hanna Jansen - spielt großartig, seine Zuhörer klatschen begeistert mit. Viel Beifall bekommen auch die Trommler der St.-Laurentius-Förderschule, die Viertklässler aus Kelberg, die einen afrikanischen Stocktanz aufführen, und der Chor des Geschwister-Scholl-Gymnasiums mit Liedern, die mit dem Thema Afrika zu tun haben - so wie der Song aus dem Musical "König der Löwen".
Sechstklässler des Thomas-Morus-Gymnasiums inszenieren afrikanische Fabeln, die sie in Projekten mit Hanna Jansen gelesen und für die Bühne aufbereitet haben. Aus dem Kunstunterricht mit ihrem Lehrer Robert Hötzel stammen die Tiermasken, die sie tragen und die Antilopen, Giraffen oder Elefanten darstellen.
Am Stand des Gerolsteiner St.-Matthias-Gymnasiums gibt es Fotoalben und Kalender mit Bildern vom Leben an der Partnerschule in Ruanda und von Benefizveranstaltungen. Am Stand der Initiative "Little Prinz" zeigt Sabine Kapell aus Betteldorf Spielzeug aus Flaschenverschlüssen, Draht und Kartons, das "ihre" kenianischen Waisenkinder selbst angefertigt haben. Das Mittagessen hatten Mitglieder des Freundeskreises Nigeria zubereitet. Für Kaffee und Kuchen sorgen nun Familie und Freunde von Sabine Kapell. bb
Extra

Michaela Rauhe (Lehrerin an der Grund- und Realschule plus Kelberg): "Ich bin mit Schülern meiner vierten Klasse hier. Sie führen einen afrikanischen Stocktanz auf. Dieser hatte vor fünf Jahren mit meiner damaligen Klasse Premiere beim Ruandatag in Kelberg." Tim Schneider (Schüler an der Grund- und Realschule plus Kelberg): "Ich gehöre zu der Stocktanzgruppe, und es war aufregend, vor so vielen Leuten auf der Bühne zu stehen. Mir gefällt hier alles sehr gut, am meisten der afrikanische Trommler." Karl Wilhelm Simonis (Vorsitzender des Solidaritätskreises Westafrika): "Ich bin den Veranstaltern dankbar, dass ich die Arbeit meines Vereins hier vorstellen kann. Überhaupt ist es eine gute Idee, alle Afrika betreffenden Initiativen aus dem Landkreis zur Mitwirkung einzuladen." Hans-Peter Schneider (Leiter der St.-Laurentius-Förderschule): "Diesen Partnerschaftstag unterstütze ich als Schulleiter sehr gerne. Ich freue mich, dass unsere Trommelgruppe einen Eindruck von ihrer Professionalität geben kann und dass Menschen den Weg in unsere Schule finden, die sonst nicht hierherkommen." Carola Willems (Vorsitzende des Freundeskreises Ruanda): "Zu den Vormittagsveranstaltungen und zum Mittagessen hätte ich mir mehr Besucher gewünscht, doch jetzt am Nachmittag ist es richtig schön voll und lebhaft. Ich freue mich, dass sich die Schulen so stark engagieren." Sonja Bernhardy (Mutter eines Mitwirkenden): "Die Auftritte der Schulchöre gefallen mir sehr gut. Schade, dass nicht noch mehr Besucher hier sind." Cheryl Onnertz (Vorstandsmitglied des Freundeskreises Ruanda): "Das schönste Kompliment, das dem Freundeskreis Ruanda heute gemacht wurde, ist meiner Meinung nach: ,Es war ein sympathisches Fest.\\' Darüber habe ich mich sehr gefreut. bb

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