Eifeler Verlag gewinnt vor Gericht

Der KBV-Verlag in Hillesheim (Landkreis Vulkaneifel) muss keinen Schadenersatz an einen Rechtsanwalt aus Esslingen entrichten. Der Anwalt hatte den Verlag verklagt, weil er sich in einem Roman des Autors Klaus Wanninger infolge einer Namensähnlichkeit erkannt zu haben glaubte (der TV berichtete).

Hillesheim. (fpl/sn) Die Klage eines Rechtsanwalts gegen den Hillesheimer Verlag, so hat das Stuttgarter Landgericht verkündet, werde abgewiesen. Die Richter bestätigten damit die Auffassung des KBV-Verlags, dass in der Sache keine schwerwiegende Persönlichkeitsrechtsverletzung vorliege.

"Ich bin erleichtert", sagt Verleger Ralf Kramp. "Ich war mir ziemlich sicher, dass wir Recht bekommen, habe aber trotzdem mit dem Schlimmsten gerechnet." Mit diesem Urteil haben der KBV und der Autor Klaus Wanninger gemeinsam mit ihrem Anwalt Klaus Achelpöhler nicht nur einen Sieg in dem Rechtsstreit um das Buch "Schwaben-Sumpf" aus dem Jahr 2006 gewonnen. Man habe, heißt es in einer ersten Stellungnahme, "gleichzeitig einen großen Sieg für die Kunstfreiheit erstritten. Es wird weiterhin möglich sein, gewöhnliche Personennamen mit fiktiven Handlungen zu verbinden, ohne dass zufällige Namengleichheiten zu absurd hohen Schmerzensgeldzahlungen führen werden."

Name der Figur soll dennoch geändert werden



Trotzdem werde der Verlag ab der kommenden Ausgabe des Buches den Namen ändern, um zu zeigen, dass der Autor niemals eine Person diskreditieren wollte. "Wir werden das tun, obwohl es dem Kläger stets immer nur um eine Zahlung von 30 000 Euro ging und nicht um Unterlassung der Namensnennung." Auch wenn der genannte Rechtsanwalt im Buch in seinem Kurzauftritt nur seiner üblichen Tätigkeit nachgehe, also auch nicht negativ dargestellt werde, soll der Name der Figur geändert werden. Beim Verlag hoffe man nun, "dass es gelingen wird, einen Namen zu finden, mit dessen Verwendung man sich nicht neuen absurden Anfeindungen aussetzt".

Bei KBV erscheint im Mai der neue Roman des erfolgreichen Eifeler Kriminalschriftstellers Jacques Berndorf, der sich mit dem Nürburgring-Skandal befasst ("Die Nürburg-Papiere").

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort