Eifeler Wein-Revolution

Die Weinkarte des Kucher's Landhotel gehört laut Fach-Magazin "Feinschmecker" zu den besten zehn in Deutschland. Ausgezeichnet wurde vor allem die Kompetenz für deutsche Anbaugebiete.

Darscheid. Seit dreißig Jahren bezeichnet sich Küchenchef Martin Kucher als "weininfiziert". Die von ihm zusammengetragene Weinkarte umfasst rund 1300 Positionen, etwa 20 000 Flaschen lagern im Gewölbekeller des Hotelrestaurants. In der diesjährigen Ausschreibung des Magazins "Feinschmecker" war vor allem die Kompetenz für deutsche Weine gefragt - Kuchers Weinkarte bietet die besten Erzeugnisse aus allen 13 deutschen Weinanbaugebieten.

Allein der Bereich Mosel ist in den Jahrgängen von 1956 bis 2008 komplett, lediglich in den Jahren von 1921 bis 1955 klaffen kleinere Lücken. Der älteste Wein auf der Karte stammt aus dem Jahr 1870: allerdings kein edelsüßer deutscher Wein, sondern ein Madeira.

Die Preisspanne ist groß und endet im vierstelligen Euro-Bereich für eine der Raritäten, die Kuchers Weinkarte überregional bekanntgemacht haben. Trotz der erfolgreichen Teilnahme am "Feinschmecker"-Wettbewerb im Vorjahr -Martin Kucher landete 2008 auf dem 12. Platz - kam für ihn die diesjährige Auszeichnung überraschend: "Ich hatte zwar damit gerechnet, unter die ersten dreißig zu kommen. Aber uns in Darscheid auf Platz sechs direkt hinter den Top-Adressen in Berlin, Hamburg, Hannover und Leipzig zu finden übertrifft alle Erwartungen." Aus seiner Sicht ist das eine echte Revolution für die Gastronomie der Eifel, die zum wachsenden Renommee der Region bei Weinkennern und Feinschmeckern beitrage.

Schließlich hatten sich mehr als 120 deutsche Spitzenrestaurants am Wettbewerb beteiligt. Alle Weine, die Martin Kucher in seine Karte aufnimmt, sind von ihm und seinem Team selbst verkostet. Blindkäufe ohne genaue Kenntnis der Qualität des jeweiligen Jahrgangs, der Lage und des Weinguts gibt es also nicht. "Ich bekomme wertvolle Tipps von Sommeliers und fachkundigen Gästen, und ich informiere mich auf Messen und bei Weingütern vor Ort", beschreibt Kucher die Methode, die zur Auswahl führt.

Natürlich gehöre auch ausführliche Fachlektüre zur Weinkompetenz, aber Kucher betont: "Ohne eine gesunde Praxis des Probierens kann man Weine nicht beurteilen und nicht kennenlernen."

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