Standort Eifel Grenzüberschreitende Initiative stemmt sich gegen den Fachkräftemangel

PRÜM · Eine neue Kampagne hat sich zum Ziel gesetzt, sowohl die rheinland-pfälzische wie auch die nordrhein-westfälische und ostbelgische Eifelregion mit ihren Stärken zu präsentieren: Gegen den Fachkräftemangel hilft das Werben mit Lebensqualität.

 Bei der Berufsinfobörse in Daun im vergangenen November haben knapp 90 Aussteller 1000 Schüler in der Wehrbüschhalle begrüßt, doch auch qwenn viele junge Leute in der Region bleiben, der Fachkräftemangel bleibt bestehen.

Bei der Berufsinfobörse in Daun im vergangenen November haben knapp 90 Aussteller 1000 Schüler in der Wehrbüschhalle begrüßt, doch auch qwenn viele junge Leute in der Region bleiben, der Fachkräftemangel bleibt bestehen.

Foto: Angelika Koch

Die Eifel ist, wie man gerade jetzt fast überall bestaunen kann, als Sehnsuchtsziel naturliebender Urlauber fest etabliert. Und viele Reisende denken vermutlich beim Anblick von so viel Grün und so weiten Horizonten, dass die Landschaft „nur“ ein Eldorado für Wanderer, Radfahrer und Wildkatzen ist, nicht jedoch für moderne Unternehmen. Sie irren sich.

In der Eifel ansässige Betriebe aller Branchen wissen die Vorteile ihres Standortes durchaus zu schätzen. Jedoch ist noch immer Luft nach oben, was den Bekanntheitsgrad der Region als angesagtes Lebensumfeld für Fachkräfte angeht. An diesem strukturellen Problem ändert auch keine coronabedingte Wirtschaftsdelle etwas. Im Handwerk, in den Gesundheitsberufen und in vielen anderen Bereichen werden nach wie vor motivierte und qualifizierte Menschen gesucht.

Schon lange vor der Pandemie wurde von der Zukunftsinitiative Eifel (ZIE), in der Kommunen und Institutionen aus Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Ostbelgien versammelt sind, ein LEADER-Projekt für eine bessere Wahrnehmung der Eifel sowohl in der Region selbst wie von außen angestoßen. Angesprochen fühlen sollen sich Rückkehrer, bleibewillige junge Leute und auch absolute Neulinge in Sachen Eifel. Die Botschaft: Lebensqualität und Perspektiven in der Region sind hervorragend und machen es lohnenswert, hier Wurzeln zu schlagen.

Da geht es um harte Fakten, aber auch um weiche Faktoren. In den sozialen Medien und einem eigenen Internetauftritt kommen sie zur Geltung. Videoclips, aktuelle Posts oder bebilderte Reportagen sollen über einen Zeitraum von insgesamt drei Jahren dafür sorgen, dass die Eifel nicht mehr zu übersehen ist. Grundsätzlich geht es darum, die als eifeltypisch ausgemachten Werte wie Familienfreundlichkeit, Gelassenheit, Menschlichkeit, Tatkraft oder Innovationsfreude herauszustellen. Denn der Lockstoff für künftige oder bleibende Eifeler sind Emotionen.

Die Ansprache ist bewusst leger: „So können wir die Menschen erreichen, die wir suchen“, erläutert Klaus Schäfer, Geschäftsführer der ZIE. „Wir wollen natürlich handfeste Informationen geben: Wo gibt es was für welche Lebenslage – vom Dualen Studium über Einkaufsmöglichkeiten bis hin zu generationsübergreifenden Wohnprojekten, Kinderbetreuung oder Freizeit- und Bildungsangeboten. Aber vor allem wollen wir neugierig machen und zeigen, dass die Eifel eine Landschaft ist, die viel mehr zu bieten hat als bislang bekannt.“

Die Kampagne ist in verschiedene Lebenssituationen und -welten eingeteilt, zum Beispiel in Berichte und Informationen für junge Eltern, für Auszubildende oder für Existenzgründungswillige. Kaum ein Aspekt des Eifeler Lebens bleibt außen vor. Von Projekten der Nachbarschaftshilfe oder Bürgerbusse über Dorf- und Hofläden oder Kulturinitiativen bis hin zu den Hilfsangeboten der Wirtschaftsförderer geht alles online. Flaggschiffe der Kampagne sind monatliche, ausführliche Filmreportagen über Aufsehen erregende Unternehmen oder Ideen.

Sie werden von einer Mayener Agentur erstellt; für die unzähligen kleineren Themen wurde das Personal der ET befristet aufgestockt. Die Auswahl der Themen übernehmen die so genannten „Kümmerer“: Ansprechpartner bei den Verwaltungen und Kammern, die am besten wissen, was in ihrem Zuständigkeitsbereich eine Leuchtturmfunktion erfüllen kann.

Denn eines ist angesichts der Vielfalt und Ausdehnung der Eifel, die größer ist als das Saarland, klar: Nicht nur Auswärtige wissen längst nicht alles über die Region, Aha-Effekte gibt es auch für Einheimische zuhauf. „Da sind wir auf die Mitarbeit der Kümmerer angewiesen“, sagt Klaus Schäfer. „Ihr Input ist wesentlich für den Erfolg der Kampagne.“

Weitere Informationen der Zukunftsinitiative Eifel im Internet unterwww.standort-eifel.de

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