Ein Bad, ein Träger

Alles läuft darauf hinaus, dass die Verbandsgemeinde (VG) Daun demnächst nicht mehr nur für das Hallenbad selbst, sondern auch für das im gleichen Gebäude befindliche Warmwasserbad zuständig sein wird. Derzeit ist noch die Stadt Daun Träger des Bades.

 Ein Komplex, unterschiedliche Kompetenzen: Die Dauner Ratsfraktionen sind nun dafür, dass das Hallenbad künftig komplett von der Verbandsgemeinde verwaltet wird.TV-Foto: Stephan Sartoris

Ein Komplex, unterschiedliche Kompetenzen: Die Dauner Ratsfraktionen sind nun dafür, dass das Hallenbad künftig komplett von der Verbandsgemeinde verwaltet wird.TV-Foto: Stephan Sartoris

Daun. Während die Sanierung des Hallenbads Anfang 2010 - geplant und abgewickelt durch die VG Daun - beginnen soll, bleibt das Untergeschoss des Gebäudes, in dem sich Warmwasserbad und Sauna befinden, davon unberührt. Dieser Teilbereich gehört in die Zuständigkeit der Stadt Daun, der Rest der Einrichtung in die der VG. Die Schließung des Warmbad-Trakts war schon 2007 vom Stadtrat beschlossen worden, unter anderem wegen der hohen Unterhaltungskosten, aber auch, weil man davon ausgegangen war, dass es für eine Sanierung keine Zuschüsse geben würde.

Eine grobe Schätzung hatte ergeben, dass eine Sanierung und attraktivere Gestaltung des Bereichs je nach Aufwand bis zu 800 000 Euro gekostet hätte.

Seit Sommer hat sich die Situation verändert. Damals hatte sich das Laurentius-Förderzentrum Daun gemeldet und darauf hingewiesen, dass das Warmbad für seine Arbeit unverzichtbar sei.

Die Schule, deren Trägerin der Kreis ist, hat selbst keine entsprechende Einrichtung. Das Land hat zwischenzeitlich signalisiert, dass eine Bezuschussung einer Sanierung möglich sein könnte. Details sollen aber erst bei einem Treffen Anfang Dezember, an dem Land, Kreis, VG und Stadt teilnehmen, geklärt werden. .In der jüngsten Stadtratssitzung hatte sich SPD-Fraktionssprecher Uli Domenghino dafür ausgesprochen, das Warmbad in Verantwortung der VG zu geben.

"Wenn wir auch das Kurmittelhaus am Dauner Sprudel erhalten wollen, müssen wir uns entscheiden: Dieses Projekt und auch ins Warmwasserbad zu investieren, das kann die Stadt nicht stemmen."

Domenghinos Vorschlag befürwortet auch die CDU, reklamiert aber "ältere Rechte". "Wir haben das schon vor drei Jahren vorgeschlagen", erklärt Fraktionssprecher Friedhelm Haep. "Uns ist auch daran gelegen, dass alles in einer Hand liegt. Ich gehe auch davon aus, dass sich das einvernehmlich regeln lässt." Zustimmung signalisieren auch Frank Kirwel (Fraktion Bürgerunion Vulkaneifel), Wilhelm Seggewiß (Fraktion Liste Reineke) und Wolfgang von Wendt (Fraktion Gewerbe- und Verkehrsverein).

Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen (SPD) hat seine früher eher ablehnende Haltung geändert: "Ich habe zwar noch etwas gemischte Gefühle, glaube aber jetzt, dass es sinnvoll ist, dass die VG für alles zuständig sein sollte." An der VG wird es auch nicht scheitern: "Wir sind für Gespräche offen", erklärte Bürgermeister Werner Klöckner in der jüngsten Stadtratssitzung.

Meinung

Schnell entscheiden

Eine satte Mehrheit im Stadtrat für die Übertragung des Warmbads von der Stadt auf die VG scheint sicher, und so sollte dieser Schritt auch so schnell wie möglich vollzogen werden. Die Hallenbad-Sanierung steht bevor, da bietet es sich an, mögliche Änderungen im Warmbadbereich so zu planen, dass sie in zeitlicher Nähe mit dem Groß-Projekt vollzogen werden können und nicht erst später. Die Stadt vergibt sich nichts mit der Übertragung, bleibt sie doch Eigentümerin des Hallenbad-Komplexes und damit weiter in den Entscheidungsprozess eingebunden. Organisatorisch soll aber alles in einer Hand sein - und das in naher Zukunft. s.sartoris@volksfreund.deEXTRA Das Warmwasserbad ist beim Bau des Hallenbads Anfang der 1970er Jahre entstanden. Damals gehörte ein solches Bad zur Ausstattung eines Kurorts wie Daun. Das Wasser im Warmbad hat aus therapeutischen Gründen eine Temperatur von 33 Grad, einiges höher als die im Hallenbad. Genutzt wird es vor allem von der Förderschule in Daun, aber auch vom Kneippverein, der DLRG und von privaten Gruppen. (sts)

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