Jugendaustausch Ein beispielhaftes Stück Völkerverständigung

Daun · Echter Dauerbrenner: Seit 55 Jahren pflegt der TuS Daun einen regelmäßigen Jugendaustausch mit dem Methodist Youth Club aus Aylesbury in Großbritannien.

 Seit 1963 pflegt der TuS Daun einen regelmäßigen Jugendaustausch mit dem Methodist Youth Club aus Aylesbury in Großbritannien. Derzeit weilt wieder eine Gruppe in der Kreisstadt.

Seit 1963 pflegt der TuS Daun einen regelmäßigen Jugendaustausch mit dem Methodist Youth Club aus Aylesbury in Großbritannien. Derzeit weilt wieder eine Gruppe in der Kreisstadt.

Foto: TV/Stephan Sartoris

(sts) Das ist schon etwas Besonderes: der am längsten bestehende Austausch zwischen einem englischen und einem deutschen Club nach dem Zweiten Weltkrieg. Den pflegen seit mittlerweile 55 Jahren der Turn- und Sportverein (TuS) Daun und der Methodist Youth Club Aylesbury. Die Hauptstadt der englischen Grafschaft Buckinghamshire hat rund 60 000 Einwohner und liegt in der Nähe von London und Oxford.

Seit 1963 besteht die Partnerschaft, und dass sie damals zustande kam, war keineswegs selbstverständlich, wie Wegbereiter des Austauschs berichtet haben. 18 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs habe es in England durchaus noch Vorbehalte gegen den Kontakt mit einem deutschen Club gehabt. Das ist glücklicherweise schon lange Geschichte. Mittlerweile hat es mehr als 2000 Teilnehmer aus England und Deutschland in den vergangenen 55 Jahren gegeben, die die Partnerschaft hochgehalten haben. Viele Familien aus Daun und Umgebung waren dabei und haben teilweise Kontakte über den Austausch hinaus gepflegt.

Derzeit ist wieder eine Gruppe von 20 Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren und zwei Betreuerinnen in der Kreisstadt, wieder beherbergt von Gastfamilien. Noch bis Ende der nächsten Woche sind sie in der Eifel zu Gast und freuen sich auf ein umfangreiches Programm, zu dem unter anderem Fahrten nach Köln, Bonn und Trier sowie der traditionelle Sporttag gehören. Auf Dauner Seite gibt es neue Betreuerinnen: Maike Stölben und Petra Schmitz. „Wir sind sehr froh, dass sich wieder engagierte Leute bereit erklärt haben, das zu übernehmen“, sagt Frank Wieber, der Vorsitzende des TuS Daun. Für ihn ist die Tatsache, dass es gelungen ist, die Partnerschaft über einen so langen Zeitraum von 55 Jahre zu erhalten,  „genial, eine besondere Leitung von allen, die mitgeholfen haben. Für mich ist das ein beispielhaftes Stück Völkerverständigung.“ Für Stadtbürgermeister Martin Robrecht, der die Gaste im Forum empfangen hat, ist „diese lange Tradition eine tolle Sache. Und ich bin sicher, diese Partnerschaft wird auch den Brexit überleben.“

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