"Ein Beruf ist das Rückgrat des Lebens"

Seit 30 Jahren gibt es an der Hauptschule Daun ein Betriebspraktikum für Schüler - seinerzeit ein Pilotprojekt im Landkreis. Seit sieben Jahren werden die Schüler mit den besten Praktikum-Mappen ausgezeichnet. Der TV sprach mit den diesjährigen Siegern und der zuständigen Lehrerin Christel Lorse.

 Acht Neuntklässler der Hauptschule Daun wurden für ihre hervorragenden Praktikum-Mappen ausgezeichnet; betreuende Lehrerin ist Christel Lorse (Fünfte von links). TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Acht Neuntklässler der Hauptschule Daun wurden für ihre hervorragenden Praktikum-Mappen ausgezeichnet; betreuende Lehrerin ist Christel Lorse (Fünfte von links). TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun. (bb) Unter der Überschrift "Einblick in die Arbeitswelt" hatte vor 30 Jahren der TV über das erste Praktikum der Hauptschule berichtet. Damals war Adolf Annen Schulleiter, und es war im Landkreis eine absolut neue Sache. Damals suchten die Lehrer die Betriebe für die Schüler aus. Als das Praktikum 20 wurde, hielt die Schule in der Dauner Volksbank im Rahmen einer Ausstellung Rückblick. Das Motto hieß: "Ein Beruf ist das Rückgrat des Lebens."Inzwischen - so berichtet die als Fachkonferenzleiterin für Arbeitslehre zuständige Lehrerin Christel Lorse dem TV - seien die Schüler aufgefordert, sich selbst um einen Praktikumplatz zu kümmern. Und mit Blick auf das Jahr 2008 erklärt sie, dass es ein neues Konzept gibt: Im siebten Schuljahr fänden drei Schnuppertage in einem Betrieb statt; im achten Schuljahr gehe das übliche zweiwöchige Praktikum über die Bühne; und die Neuntklässler seien im ersten Halbjahr einmal in der Woche in einem Betrieb. "Dazu bitten wir schon jetzt alle Firmeninhaber um ihre Unterstützung", sagt Christel Lorse. Acht Mädchen und Jungen des Betriebspraktikums 2007 wurden von der Schule wegen ihrer hervorragend gemachten Mappen ausgezeichnet. Im TV-Gespräch erzählen sie von ihren Erfahrungen. Sarah Fölling hatte ihr Praktikum in einem Blumengeschäft absolviert. "Mir wurde viel zugetraut, und es hat mir Spaß gemacht, Sträuße zu binden und die Kunden zu bedienen", sagt sie. Carolin Gross war in einem Kindergarten. "Hat total viel Spaß gemacht", erklärt sie. "Zehntes Schuljahr, USA, vielleicht Abitur", sind ihre nächsten Ziele. Isabell Maier war ebenfalls in einem Kindergarten und will Erzieherin werden. Thomas Johann war in einem Landtechnik-Betrieb. "Ich habe ziemlich viel gelernt", sagt er. Maria Kröffges schwärmt von dem netten Team in der Arztpraxis, in der sie Praktikum machte. Ihr Berufswunsch: Arzthelferin oder Krankenschwester. Pascal Neuens hatte sich den Abwasserbereich der VG Daun als Praktikumplatz ausgesucht. "Ich möchte lieber mehr praktisch arbeiten und Mechatroniker werden", sagt er. Lukas Schneider durfte in einem Computer-Fachbetrieb "fast alles" machen. Er möchte Programmierer werden. Vadim Ticholis war in einem Autohaus. Er meint, Autotechnik sei sein Hobby; da könne er beruflich auch etwas anderes machen - zum Beispiel Technischer Zeichner.

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