Ein Brunnen und zwei Klassenzimmer

DAUN. Ein hochkarätiges Adventskonzert mit dem Musikkorps der Bundeswehr hat Musikfreunde und sozial Engagierte gleichermaßen erfreut. Der Rotary Club Daun-Eifel als Konzertveranstalter erhielt neben dem Eintrittsgeld eine Vielzahl an Geldspenden, so dass nun 16 000 Euro über den Katharinenorden in Brunnen- und Schulprojekte ins afrikanische Kamerun fließen.

Rotary-Club-Präsident Heinz Mengelkoch und die beiden Altpräsidenten Herbert Hagen und Adolf Gabriel machen es ganz spannend und schließlich ganz feierlich: "Schwester Magdalena, Sie hatten uns um 9000 Euro für den Bau eines Brunnens in Kamerun gebeten. Nun bekommen Sie 16 000 Euro." Die Schwester, Oberin im Regina-Protmann-Haus, ist erstaunt und erfreut und reagiert entsprechend: "Das ist ja Wahnsinn! Dann können außer dem Brunnen ja noch zwei Klassenzimmer gebaut werden." Hintergrund der von Freude und Dankbarkeit geprägten Feierstunde ist eine Initiative des Rotary Clubs Daun-Eifel. Mit einer Vorlaufzeit von zwei Jahren hatten die Rotarier das Musikkorps der Bundeswehr verpflichtet. "Wir hatten durchaus die Sorge im Blick, dass es in Daun möglicherweise für ein Konzertblasorchester nicht ein so großes Interesse geben könnte," sagt Herbert Hagen rückblickend. Das Musikkorps spiele ansonsten vor Tausenden; und außerdem sollte es in seiner 40-jährigen musikalischen Tradition der erste Auftritt in einer Kleinstadt werden. Doch inzwischen haben sich alle Befürchtungen als unbegründet erwiesen: Das Konzert in der Thomas-Morus-Kirche war mit 740 Besuchern ausverkauft. Die Begeisterung über das musikalische Erlebnis erster Güte war tagelang Gesprächsthema. Der Dirigent, Oberstleutnant Walter Ratzek, war überaus angetan von der hervorragenden Akustik und der freundlichen Aufnahme und verabschiedete sich mit der Zusage, in zwei oder drei Jahren wieder zum Konzert nach Daun zu kommen. Und schließlich ist für den guten Zweck weitaus mehr dabei herumgekommen, als sich Rotarier und Katharinenschwestern hätten träumen lassen.80 Prozent Analphabeten in Kamerun

Das Geld wird in Kamerun verwendet. Im Jahr 2001 waren drei Schwestern des Katharinenordens, der in Daun das Maria-Hilf-Krankenhaus und das Regina-Protmann-Seniorenhaus trägt, in das afrikanische Land mit seiner 80-prozentigen Analphabetenquote und großer moralischer, spiritueller und materieller Armut gegangen. In der Stadt Lomie initiierten die Schwestern den Bau einer Schule mit zwei Klassen; sie ist seit September 2004 in Betrieb. Um die Wasserversorgung sicher zu stellen, hatte Schwester Magdalena den seit seiner Gründung vor 37 Jahren vielfältig sozial engagierten Rotary Club Daun-Eifel um Unterstützung gebeten. "Wir haben auf Grund einer Einzelspende und in Erwartung eines gut besuchten Konzerts 9000 Euro für den Bau eines Brunnens zugesagt", berichtet Heinz Mengelkoch. Über das alle Erwartungen übertreffende Ergebnis sind er und seine Mitstreiter zutiefst dankbar und froh. "Wir danken dem Musikkorps, das ohne Gage gespielt hat, den vielen Konzertbesuchern, die das Angebot angenommen haben, und den Menschen, die in großem Maß für die Finanzierung des Konzerts und zu Gunsten der Projekte in Kamerun gespendet haben", erklärt der Rotary-Präsident.

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