Ein Fest für Dominik

Ein unbekanntes Virus hat im Kleinhirn des 17-jährigen Dominik Mertinitz ein Desaster ausgelöst und ihn innerhalb kurzer Zeit in den Rollstuhl gebracht. Um sein Leid und das seiner alleinerziehenden Mutter Marion Salzmann wenigstens etwas zu lindern, initiierte Katrin Hennen, Juniorchefin des Landgasthauses Beim Brauer, ein Benefiz-Wochenende für den 19. und 20. Juni.

 Katrin Hennen (rechts) organisiert ein Benefiz-Wochenende zugunsten des schwer erkrankten Dominik Mertinitz (links) und zur Entlastung seiner Mutter Marion Salzmann. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Katrin Hennen (rechts) organisiert ein Benefiz-Wochenende zugunsten des schwer erkrankten Dominik Mertinitz (links) und zur Entlastung seiner Mutter Marion Salzmann. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun-Steinborn. (bb) Wer Dominik Mertinitz vor einem Jahr begegnet ist, hatte einen aufgeschlossenen, sportlichen Jungen vor sich, der kurz vor der mittleren Reife an der Dauner Hauptschule stand und Einzelhandelskaufmann werden wollte. Heute ist von seiner Sportlichkeit und seinen Zukunftsplänen keine Rede mehr. Dominik sitzt im Rollstuhl, weil er keinen Schritt mehr alleine gehen kann; seine Sprache ist stockend und sehr langsam.

Seiner Mutter kommen immer wieder die Tränen, als sie dem Trierischen Volksfreund den Leidensweg seit dem vorigen Sommer schildert. Dass Dominiks Intellekt und sein emotionales Empfinden nicht beeinträchtigt sind, wird offenbar, wenn auch ihm an den besonders einschneidenden Stellen im Bericht seiner Mutter die Tränen über die Wangen laufen.

Ein leichtes Zittern seiner linken Hand vor etwa einem Jahr deutet Marion Salzmann heute als das erste Anzeichen von Dominiks Erkrankung. Alle Alarmglocken schrillen kurz darauf, als ihr Sohn einen Termin beim Berufsberater in Daun nicht einhält, weil er für den relativ kurzen Weg von der Bushaltestelle am Michel-Reineke-Platz bis zur Agentur für Arbeit "unendlich viel Zeit" benötigte. Er habe immer wieder stehen bleiben müssen und sich kaum auf den Beinen halten können, erzählt Dominik seiner Mutter später.

Der "Zwischenfall" führt den Jungen ins Krankenhaus Wittlich und in die Universitätskliniken Bonn und Tübingen; die Diagnose sollte Monate dauern. "Es handelt sich um eine Entzündung mit Rückbildung des Kleinhirns, ausgelöst durch ein unbekanntes Virus", erklärt Marion Salzmann. Heute ist Dominik die Woche über in einer medizinisch-beruflichen Reha-Klinik in Vallendar bei Koblenz. Eine Prognose gibt zurzeit niemand ab.

Damit Dominiks alleinerziehende, herz- und rheumakranke Mutter in der Betreuung und Pflege ihres Sohnes entlastet wird, trat Katrin Hennen auf den Plan. Die 27-jährige Restaurantfachfrau, Köchin und Juniorchefin des Landgasthauses Beim Brauer kennt Dominik Mertinitz von klein an. "Er ist ein ganz Lieber", sagt sie dem TV, "und er war immer gut drauf."

Hennen zählt auf, was sie sich (bis jetzt) für das Benefiz-Wochenende am 19. und 20. Juni auf der Wiese vor dem Gasthaus schon alles hat einfallen lassen, damit das Bad der Familie Salzmann-Mertinitz behindertengerecht umgebaut, eine Eingangsrampe errichtet und der Grundstock für einen Elektrorollstuhl gelegt werden kann: "Am Samstagabend eine Open-Air-Disco, am Sonntag Lebend-Kicker-Turnier, Preiskegeln, Hüpfburg, ein Konzert mit SaM und dem Musikverein Neunkirchen, Aufführungen von Tanzgruppen aus Neunkirchen und Steinborn, eine große Tombola." Zudem gebe es Grillspezialitäten sowie Kaffee und Kuchen. "Toll, was Katrin tut, und wunderbar, wie groß die Resonanz ist", sagt Marion Salzmann.

Wer sich bei dem "Fest für Dominik" am 19. und 20. Juni engagieren will, wer Geld spenden oder Tombolapreise stiften will, wer ihr eine weitere Band für den Samstagabend und einen Alleinunterhalter für den späten Sonntagnachmittag nennen kann, melde sich bei Katrin Hennen, Telefon 06592/2941. Wer einen Kuchen für den Sonntag spenden will, gebe Anita Mayer Bescheid, Telefon 06592/4124.

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