Ein Fotografen-Triumvirat

In Trier ist eine Ausstellung mit Bildern der international renommierten Fotojournalisten Christoph Bangert, Karl Johaentges und Frank Schultze eröffnet worden. Sie stammen aus Daun und sorgten dort im Sommer 2006 erstmals mit einer gemeinsamen Veranstaltung als "Dauner Jungs international" für Furore.

 Weitgereiste mit Eifeler Wurzeln: Die aus Daun stammenden Fotografen (von links) Karl Johaentges, Frank Schultze und Christoph Bangert stellen zurzeit in Trier aus. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Weitgereiste mit Eifeler Wurzeln: Die aus Daun stammenden Fotografen (von links) Karl Johaentges, Frank Schultze und Christoph Bangert stellen zurzeit in Trier aus. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun. (bb) Mit einer solchen Spitzenfotografendichte pro Einwohner können selbst Hamburg, Berlin oder Paris nicht mithalten: In der Eifelstadt Daun wurden drei visuell sehr begabte Jungen geboren, entwickelten hier ihre erste Leidenschaft für die Fotografie und zogen schließlich mit der Kamera hinaus in die weite Welt. Inzwischen haben sich Christoph Bangert, Karl Johaentges und Frank Schultze durch weltweite Reportagen in renommierten Magazinen und mit Buchproduktionen einen Namen gemacht. Im Sommer 2006 präsentierte der Kulturkreis sie als "Dauner Jungs international" in einer viel beachteten Ausstellung im Forum (der TV berichtete).Nun zeigt der SWR das Fotografen-Triumvirat in der Galerie im Studio Trier - mit einer Serie der Bilder, die Christoph Bangert im Irak-Krieg aufgenommen hat; mit Fotografien aus dem 2005 für den Deutschen Buchpreis nominierten Bildband "Chinas Heilige Berge" von Karl Johaentges sowie mit Frank Schultzes Bildern vom Schicksal der Kindersoldaten in Uganda.Studium in Dortmund und New York

Christoph Bangert (geboren 1978) studierte Foto-Design in Dortmund und New York. In seinem ersten Buch "Travel Notes" ist die Überlandreise mit dem Landrover von Buenos Aires nach New York dokumentiert. Sein zweites Buch über seine mehrmonatigen Aufenthalte während des Krieges im Irak erscheint in Kürze unter dem Titel "Irak - Schweigendes Land" in deutscher Sprache. Sein derzeitiger Heimaturlaub und die Ausstellungseröffnung in Trier fallen mitten in seine zweite Landrover-Überlandreise, die im Mai 2007 in Daun begann, quer durch Afrika nach Kapstadt führt und im Juli in Daun endet. "Afrika ist eine Herausforderung, zurzeit relativ friedlich, dabei keineswegs langweilig", sagt Christoph Bangert dem TV. "Das Unternehmen bedeutet für mich auch eine Auszeit von der ernsten tagesjournalistischen Arbeit in den Kriegs- und Krisengebieten."Karl Johaentges wird am 3. Mai 60 Jahre alt. Er hatte als junger Mann den Architektenberuf zugunsten der professionellen Fotografie aufgegeben und ist inzwischen Autor von mehr als 25 Bildbänden. Er lebt in Hannover und reist demnächst mit dem Oberbürgermeister und einer Delegation in die japanische Partnerstadt Hiroshima.Dort werden anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Partnerschaft Luftbildaufnahmen von Hannover gezeigt, die aus Jo haentges' jüngstem Bildband stammen. Noch in diesem Jahr soll das Buch "Dächer über Berlin" erscheinen, und er werde Foto-Workshops auf den Kapverdischen Inseln und in der Türkei leiten, erzählt er.Der Dritte im Bunde, Frank Schultze, ist 1959 in Daun geboren und studierte wie Bangert Foto-Design in Dortmund. Er ist Mitglied einer Reportage-Agentur, seine Bilder wurden vielfach in Ausstellungen gezeigt und bei Wettbewerben prämiert. Sein aktuelles Projekt ist das Ruhrgebiet als Fotothema - als eine Region im Umbruch von der Industrie zur Dienstleistung. Im nächsten Monat geht Schultze mit einem Stipendium der "Verwertungsgesellschaft Bild" für mehrere Monate nach Bolivien.Und was die drei "Dauner Jungs international" weiterhin planen? "Wir wollen unsere Ausstellung noch in Mainz und Berlin zeigen", sagen sie. Ihre Ausstellung in Trier ist bis Freitag, 28. März, zu sehen.

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