Ein ganzes Dorf zeigt großes Interesse

DARSCHEID. (HG) Richtfest feierte die Vogelschutzgruppe Darscheid beim Bau ihrer Naturschutzhütte. Allerdings rechnet der Verein mit der Fertigstellung der Hütte erst im nächsten Jahr.

 Großes Vorhaben mit Vorbildcharakter: Melanie Michels durfte den Richtspruch beim Richtfest aufsagen. Foto: Helmut Gassen

Großes Vorhaben mit Vorbildcharakter: Melanie Michels durfte den Richtspruch beim Richtfest aufsagen. Foto: Helmut Gassen

Ein alltägliches Bauvorhaben ist die Naturschutzhütte der Vogelschutzgruppe Darscheid nicht. Das liegt zum einen an den knappen Mitteln, derentwegen es praktisch keine gesicherte Finanzierung für das Projekt gibt, und andererseits an denen, die hier zweimal die Woche für einige Stunden werkeln. Denn im Rahmen des Projektes "Jugend baut für Jugend und trifft örtliches Handwerk" sind es zumeist junge Menschen, die hier Hand anlegen, um ein besonderes Gebäude mitten in der Natur zu errichten. "Das Besondere an unserer Vision ist, dass Jugendliche für Jugendliche bauen, mit Unterstützung und Förderung durch den Gemeinderat, örtlichen Handwerksbetrieben und Vereinen sowie vielen engagierten Bürgern der Gemeinde Darscheid", erläuterte Doris Rücker, zweite Vorsitzende der Vogelschutzgruppe Darscheid das Projekt, das vor fast zwei Jahren gestartet wurde. Auch Werner Theis vom Mainzer Umweltministerium, das das Vorhaben ideell und auch finanziell unterstützt, lobte das Konzept der Vogelschutzgruppe: "Dies ist ein wunderbares Projekt, das nicht alltäglich ist und an dem sich die Dorfgemeinschaft mit großem Interesse beteiligt hat. Ohne diese Philosophie, die hinter dem Projekt Naturschutzhütte steht, kann Naturschutz nicht stattfinden." Inzwischen haben über vierzig Jugendliche ehrenamtlich 3000 Stunden Arbeit geleistet, geschippt, gemischt, gemauert und geschwitzt für das "Vorbildprojekt", wie es Theis bezeichnete. Melanie Michels durfte deshalb als symbolische Handlung für alle Jugendlichen den Richtspruch zum Richtfest hoch vom Dach des Gebäudes sprechen. Die Naturschutzhütte mit Zelt- und Bolzplatz, umliegenden Biotopen wie Feuchtwiesen, Streuobstwiesen, Hecken, naturnahem Wald, der zum Lernen, Experimentieren, Spielen und gemeinsamer Freizeitgestaltung einlädt, soll für Jugendnaturcamps, Umweltwochen oder Schulklassen zu Projektwochen genutzt werden können. Dabei spricht das Projekt besonders junge Menschen an. "Hier können die Jugendlichen eintauchen in eine ganz andere Welt, sie sollen hier lernen, Verantwortung zu übernehmen, aber auch grundsätzlich Spaß haben", sagt Lothar Boos, Vorsitzender der Vogelschutzgruppe. Aus einem großen Gruppenraum, getrennten Toiletten und einem Werkraum wird die Naturschutzhütte bestehen. Etwa 35 Jugendliche können dann dort ihre Freizeit verbringen und so den Geheimnissen der Natur auf die Spur kommen.

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