Ein Gewinn für die Gemeinde

Viele Hürden waren zu nehmen, nun geht es in den Endspurt: Die "Inbetriebnahme" des Parcours der Sinne in und um Immerath soll noch in diesem Jahr erfolgen. Die Eröffnung ist fürs nächste Jahr vorgesehen.

Immerath. "Es ist nun wahrlich kein Millionenprojekt, das wir uns vorgenommen haben, aber angesichts der vielen Hürden, die wir zu nehmen hatten, kam es mir manchmal so vor." So zieht Rudi Müller-Keßeler, Ortsbürgermeister von Immerath (Verbandsgemeinde Daun), Bilanz kurz vor Fertigestellung des "Parcours der Sinne". Dieser besteht aus 15 Stationen mit Geräten und Vorrichtungen, die jeweils einen der menschlichen Sinne erleben lassen und trainieren. Zu den Stationen gehören unter anderen ein Summstein, verschiedene Balancierbalken, eine Tastgalerie, ein Labyrinth, eine Wasserbaustelle, ein Barfußpfad und eine Partnerschaukel.

Hinweisschilder sind verboten worden



Für Immerath ist der Parcours ein echtes Pilotprojekt: "Es gab keine Erfahrungswerte, wir haben unsere Erfahrungen selber machen müssen", berichtet Müller-Keßeler. Und die fielen sehr unterschiedlich aus: von großer Unterstützung bis hin zu ungeahnten bürokratischen Hindernissen. "Uns ist beispielsweise verwehrt worden, Hinweissschilder aufzustellen, da der Parcours ja noch nicht so bekannt sei", wundert sich der Ortsbürgermeister immer noch. "Ich war eigentlich der Meinung, dass gerade dann, wenn es ein neues touristisches Ziel gibt, auf dieses hingewiesen werden sollte." Noch ein Beispiel: Für den Standort des Barfußpfads am Immerather Maar hätte ein landespflegerisches Gutachten eingeholt werden müssen. Kosten des Barfußpfads: 500 Euro. Kosten des Gutachtens: 2000 Euro. Müller-Keßeler: "Da haben wir uns für einen anderen Standort entschieden, für den kein Gutachten nötig war." Aber auch schon vor der Realisierungsphase war ein langer Atem unverzichtbar: So dauerte es von der Idee bis zur gesicherten Finanzierung vier Jahre, zudem mussten der Gemeinderat überzeugt und Bedenken der Kommunalaufsicht ausgeräumt werden.

Begehungen können über die Gemeinde gebucht werden



Rund 74 000 Euro wird die Einrichtung kosten. Gefördert wird das Vorhaben von der Europäischen Union, dem Land, der Verbandsgemeinde Daun und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises. Für die Gemeinde bleibt ein Anteil von knapp 6000 Euro.

Der " Parcours der Sinne" wird als erlebnispädagogisches und touristisches Angebot weitgehend frei und kostenlos zugänglich sein. Geführte und erklärende Begehungen des Parcours können künftig über die Ortsgemeinde gebucht werden. Vergleichbaren Projekte in anderen Regionen Deutschlands sind nur gegen Eintritt oder auf Ausstellungen zu erleben.

Die "Inbetriebnahme" des Parcours ist noch in diesem Jahr geplant, die offizielle Eröffnung soll im Frühjahr nächsten Jahres stattfinden. Trotz aller Irrungen und Wirrungen auf dem Weg zur Realisierung ist Müller-Keßeler optimistisch: "Der Parcours der Sinne ist ein Gewinn für die Gemeinde und die ganze Ferienregion."

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