Ein Hauch von Wahlkampf

Einen ersten Vorgeschmack auf den Kommunalwahlkampf gab es in der jüngsten Sitzung des Kreistags Vulkaneifel. Das Thema "Kreissparkassen-Fusion" kam wieder hoch und sorgte dafür, dass der neue CDU-Fraktionsvorsitzende Herbert Schneiders und Grünen-Kreistagsmitglied Tim Steen aneinander gerieten.

Daun. (sts) Groß einstellen darauf, dass die CDU einen neuen Fraktionsvorsitzenden hat, mussten sich die übrigen Kreistagsfraktionen nicht. Denn ein alter Bekannter rückte wieder in der Hierarchie nach oben: Herbert Schneiders, der schon von 1994 bis 2006 an der Spitze der CDU-Fraktion gestanden hatte.

Alter Bekannter wieder in der ersten Reihe



Aufwendig vorbereiten auf seine neue Rolle musste sich Schneiders auch nicht, denn die Tagesordnung der Kreistagssitzung war sehr überschaubar. Einziger nennenswerter Punkt war der Nachtragshaushalt für das laufende Jahr (der TV berichtete), der auch einstimmig beschlossen wurde.

Aber als die Sitzung sich dem Ende zuneigte, wurde unerwartet ein schärferer Ton angeschlagen. Grünen-Kreistagsmitglied Tim Steen ließ es sich nicht nehmen, zunächst festzustellen, dass Herbert Schneiders nach seinem Herzinfarkt im Sommer offensichtlich wieder so fit sei, um an exponierter Position erneut in Aktion zu sein.

Deshalb sei der CDU-Fraktionschef nun wohl auch wieder in der Lage, eine "Breitseite" zu vertragen, erklärte Steen. Seine "Breitseite" war auf Schneiders und dessen Rolle in der Kreissparkassenfusions-Debatte gerichtet.

Steen: Die CDU ist "ausgelaugt"



Die Wahl von Schneiders als Fraktionschef sei Beleg dafür, wie "ausgelaugt" die CDU sei, sagte Steen. Wenn die Konsequenz der ganzen Angelegenheit sei, dass der, der hinter den Kulissen die Strippen in Sachen Fusion gezogen habe, wieder in die erste Reihe rücke, dann hätte man auch den alten Fraktionschef Gordon Schnieder behalten können. Steen ging noch weiter und forderte Schneiders auf, aus dem Verwaltungsrat der Kreissparkasse zurückzutreten.

Schneiders sah aber keinen Grund, der Forderung des Grünen nachzukommen, sondern wertete Steens Ausführungen als einen "nur zu offensichtlichen Versuch, das Thema KSK-Fusion in den Wahlkampf zu ziehen".

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