Wirtschaft Ein kleines Stück Vulkaneifel auf der riesigen Buchmesse

Daun/Frankfurt · Dauner Verleger präsentiert sich auf der Buchmesse in Frankfurt: Mit Bildbänden und Kinderbüchern ist der Kraterleuchten-Verlag im rheinland-pfälzischen Verlags-Karree vertreten.

 Arbeitsplatz Buchmesse: Dort ist derzeit das Messeteam des Eifeler Verlags mit (oben von links) Björn Pollmeyer, Bruno Hof und Sven Nieder, (unten von links) Stefanie Häb, Evelyne Dubosson-Wilneder und Laali Lyberth im Einsatz.

Arbeitsplatz Buchmesse: Dort ist derzeit das Messeteam des Eifeler Verlags mit (oben von links) Björn Pollmeyer, Bruno Hof und Sven Nieder, (unten von links) Stefanie Häb, Evelyne Dubosson-Wilneder und Laali Lyberth im Einsatz.

Foto: TV/Sven Nieder

Camping mit Blick auf den Messeturm: So begann schon am Wochenende die Buchmesse für Sven Nieder und sein Team vom Kraterleuchten-Verlag. Aufbauen, putzen, Fernsehleuten Rede und Antwort stehen, all das gehört zur Vorarbeit der Messe, und der nahe Campingplatz war nicht nur für die kleine Verlagsbesetzung aus Daun das Domizil der Wahl.

Schon in früheren Jahren war Nieder als Verleger des Eifelbildverlags und der Edition Bildperlen auf der größten Bücherschau der Welt vertreten, mit einem bescheidenen Acht-Quadratmeter-Stand. Nun hat er die doppelte Fläche unter seinen Fittichen. Und das Vielfache an Buchtiteln und Autoren. Denn nach der Übernahme des Regionalia-Verlags, der an die 300 Buchtitel als „Morgengabe“ in petto hatte, und unter dem neuen Gesellschaftsdach des Kraterleuchten-Verlags stehen die Zeichen auf Wachstum.

Zugleich belegen die neuen Bücher, die nun auf der Messe dem lesehungrigen Publikum vorgestellt werden, dass die Strategie dieselbe bleibt wie zuvor: hochwertige Aufmachungen in Sachen Papier, Druck, Grafik und Einband, zugleich die Lust am Experimentellen. Wenn zum Beispiel Georg Wittwer aus Bereborn seine „Schrottanik“ fotografisch und textlich in Buchform gießt, dann ist das etwas für Kunstliebhaber mit Faible für ungewöhnlichen Humor und Fantasie. Geradezu klassisch im Vergleich ist da der edle Schwarz-Weiß-Fotoband „Vulkanland“ von Eddi Meier, der 40 der rund vierhundert Eifelvulkane so erlesen vor die Kamera brachte, dass man glatt vergisst, dass sich um sie herum Menschen tummeln. Was Absicht ist, denn Meier will mit dem Buch auch ein Statement für den Erhalt und die Unantastbarkeit der Würde der Eifelvulkane setzen.

Beide sind als Autoren auf der Messe mit Gesprächsangeboten für Presse und Fachpublikum ebenso vertreten wie Christian Humberg, Josef Hammen, Pit Schäfer und die Illustratorin Petra Eimer mit ihren Novitäten im Bereich Kinderbücher. Auch renommierte Reisefotografen wie David Klammer, der im März mit einer Multimediashow über das Unesco-geschützte Gesellschaftsexperiment Auroville in Indien zu den Dauner Fototagen beiträgt, und Michael Zegers stellen sich neugierigen Fragen. Zegers hat mit „Fin de siglo“ wohl als einer der Letzten die faszinierende Morbidität der kubanischen Hauptstadt Havanna fotografieren können, bevor sie dem Einerlei der globalen Architektur weicht. Den Auftakt zur literarischen Eifel-Rallye machten gleich am Mittwochmorgen Hubert vom Venn und Josef Gaspers, die mit „Der Vennläufer – eine phantastische Reise durch das Hohe Venn“ eine Hommage an die Nordeifel herausgebracht haben.

Die Frankfurter Buchmesse ist die größte ihrer Art der Welt. Mehr als 7000 Aussteller aus rund 100 Ländern präsentieren mehr als 400 000 Buchtitel, Landkarten, Manuskripte und Grafiken sowie digitale Medien wie Hörbücher und E-Books aller Themen. Auch wenn der Kraterleuchten-Verlag vergleichsweise bescheidene 16 von den knapp 170 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche einnimmt, ist Verleger Sven Nieder im TV-Gespräch angetan von dem Verlauf der ersten Messetage: „Die Resonanz auf unseren Stand ist einfach großartig! Wir bekommen von Autoren anderer Verlage, von Buchhändlern und auch von den Medien ein richtig schönes Feedback auf unser Programm“, sagt er und muss sofort ins nächste Gespräch. Der Trubel ist am Telefon spürbar. Nur eines noch: „Mit dem ‚Vulkanland‘ haben wir offenbar einen echten Eifelbotschafter ins Leben gerufen.“ Die Region wird es freuen.

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