Ein Koffer im Kampf gegen das Vergessen

DAUN. (bb) Eingebunden in die Eröffnung der ersten Dauner Seniorenwoche und in den Aktionstag zu Demenzerkrankungen überreichte Jupp Arldt, Geschäftsführer der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz (LZG), Landrat Heinz Onnertz einen "Demenzkoffer".

Vorurteile und Scham ausräumen, Wissen zur Früherkennung vermitteln, pflegende Angehörige unterstützen: Das sind die wichtigsten Anliegen der Demenzkampagne des rheinland-pfälzischen Sozialministeriums, in deren Rahmen zur Zeit 3000 kleine "Demenzkoffer" an Ärzte und Apotheker sowie 70 große Demenzkoffer an die Kreise, kreisfreien Städte und an die Beratungs- und Koordinierungsstellen ausgegeben werden. "So ein Koffer ist Behältnis und Symbol gleichermaßen", sagte LGZ-Geschäftsführer Arldt bei der Übergabe des Koffers an den Dauner Landrat. "Symbol für den Aufbruch der Demenzerkrankten und ihrer Angehörigen zu einer ungewissen Reise und für den Abschied", sagte er. Das Problem sei groß: In Rheinland-Pfalz gebe es ungefähr 60 000 Patienten. Landrat Heinz Onnertz erinnerte an die persönliche Tragik hinter jedem Krankheitsfall und sicherte zu, dass der Koffer für jede entsprechende Veranstaltung beim Gesundheitsamt Daun abgerufen werden könne. Der Koffer enthält Informationsbroschüren und Bücher sowie Materialien zum kreativen Arbeiten in der Vorbeugung und der Therapie. Die Übergabe des Demenzkoffers fand gleichzeitig mit der Eröffnung der ersten Dauner Seniorenwoche durch den Seniorenbeirats-Vorsitzenden Helmut Giesen und den ersten Stadtbeigeordneten Otmar Monschauer statt. Am ersten Tag stand das Thema Demenz im Mittelpunkt. Unter anderem stellte Gertrud Simonis vom Caritasverband den ehrenamtlichen Helferkreis zur Entlastung pflegender Angehöriger von Demenzkranken vor, und Monika Bittmann von der LZG Mainz hielt einen Vortrag über "Demenz im Alter". Am heutigen Donnerstag, 10. Juni, ist der Veranstaltungsort der Seniorenwoche das Regina-Protmann-Haus. Vormittags ab 10 Uhr informiert die Architektin Ingrid Breuer über barrierefreies Bauen und Wohnformen für Senioren. Am Nachmittag beginnt um 14.30 Uhr das "Große Forum" mit Vorträgen und einer Podiumsdiskussion über Rechtsgrundlagen von Betreuungsvollmacht und Patientenverfügung.

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