Ein Konjunkturpaket zum Anfassen

Bei der Finanzierung des Projekts "Nürburgring 2009" gibt es zwar viele Ungereimtheiten, aber zumindest der regionale Arbeitsmarkt profitiert. Die Nürburgring GmbH hatte am Wochenende zur ersten Bewerbungsbörse eingeladen. Eine weitere gibt es am 5. April.

Nürburgring. "Der Ausbau des Nürburgrings zu einem Freizeit- und Businesszentrum mit ganzjährigem Programm macht uns nicht nur unabhängiger von einzelnen Großveranstaltungen, sondern kurbelt auch die regionale Wirtschaft an. Wir wollen Jobs und Wachstum in die Region bringen", hat Walter Kafitz, Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH, mehrfach erklärt. Mit der Bewerbungsbörse am Ring sollte dieser Aussage nun Gewicht verliehen werden, denn 400 Jobs sind zu vergeben.

Mitarbeiter gesucht für die neuen Angebote



Gesucht wurden nicht nur künftige Mitarbeiter der Nürburgring GmbH, sondern auch Mitarbeiter für die verschiedenen neuen Hotel- und Gastronomieangebote rund um die Rennstrecke.

Vom Hotel-Servicepersonal für die Bar, Köche, Reinigungskräfte und Rezeptionsmitarbeiter, Gästebetreuer, Kassierer bis hin zum Verkaufsrepräsentanten oder Veranstaltungstechniker reichte das Angebot bei der Bewerbungsbörse. Um auch Bewerber von weither ansprechen zu können, hatte die Nürburgring GmbH sogar Shuttlebusse von den Bahnhöfen Köln und Koblenz eingesetzt.

Vier Tage vor dem Start der Bewerbungsbörse hatten sich bereits über 600 Bewerber angemeldet, am Samstagmorgen gab es einen regelrechten Ansturm von rund 800 Interessenten auf die begehrten Jobs. "Der Ansturm ist so groß, dass wir schon vor der angekündigten Zeit mit den Einzelgesprächen anfangen mussten", sagte Nürburgring-GmbH-Finanzchef Hans J. Lippelt.

Schlange stehen und viel Zeit haben



Schlange stehen und viel Zeit haben mussten die Bewerber um sich zu registrieren und dann auf die Einzelgespräche zu warten. In zehn Räumen fanden die etwa zehnminütigen Gespräche statt. "Es wird noch gesonderte Termine hiernach mit Bewerbern geben, Absagen gibt es heute keine, aber vielleicht auch schon die eine oder andere Zusage", erklärt Lippelt. Rund 100 der 400 Jobs hat die Nürburgring GmbH zu vergeben, die Mehrzahl wird im Hotel- und Gastronomiebereich gebraucht.

Die 41 Jahre alte gelernte Verkäuferin Martina Rausch aus Langenfeld hat nach zehn Jahren in einem Bürohandel ihren Job verloren und sucht händeringend nach einer neuen Arbeit. "Ich habe mich für die vier Bereiche Gästeservice, Küche, Hotel und Ringkart-Promotion beworben und hoffe, dass ich einen Job hier am Nürburgring bekomme, da es für mich auch sehr nahe an meinem Wohnort liegen würde", sagt sie im Gespräch mit dem TV.

Einen Job im EDV-Bereich sucht Andreas Zweimüller aus Sinzig. Der 38-jährige gelernte Tischler und EDV-Techniker ist auch nicht wählerisch. "Man muss flexibel sein, deshalb habe ich mich auch als Croupier für das Casino beworben. Ich denke, gute und engagierte Leute werden hier auch einen Job bekommen", sagt er. Nürburgring-GmbH-Chef Kafitz zieht eine positive Bilanz: "Wir haben heute vor Ort bewiesen, dass wir ein Konjunkturpaket zum Anfassen sind."

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