Ein Logenplatz am Himmel

Daun · Joachim Jung hat sich der Luftfahrt verschrieben. Der 50-jährige Dauner bringt mit seinem Unternehmen Eifel-Ballooning Menschen seit 15 Jahren zum Schweben und zeigt ihnen die Landschaft der Vulkaneifel aus einer ganz anderen Perspektive.

 Joachim Jung. TV-Foto: Helmut gassen

Joachim Jung. TV-Foto: Helmut gassen

Daun. Die Antwort auf die Frage nach seinem liebsten Platz in Daun ist für Joachim Jung klar: "300 Meter über der Stadt", sagt er. Der gebürtige Dauner hat den Beruf des Schreiners gelernt. Aber die Leidenschaft, in die Lüfte zu gehen, liegt ihm im Blut.
1981 fing er mit dem Drachenfliegen an, 1992 erwarb er noch die Lizenz zum Ultraleichtfliegen. "Zum Ballonfahren bin ich überredet worden. Ich hatte damals einen Arbeitgeber, der einen Ballon von Audi besaß und Piloten suchte. Ich hatte ja schon Erfahrung und so kam ich zum Ballonfahren", erzählt Joachim Jung. 1993 absolvierte er die Ausbildung zum Ballonpiloten, ein Jahr später hatte er dann den Ballonschein in der Tasche.
"Ich habe viel kennengelernt in dieser Zeit. Es war eine schöne Sache, obwohl ich oft sieben Tage die Woche weg war. Ich war von Granada in Spanien bis Lillehammer in Norwegen für Audi mit dem Ballon unterwegs", sagt er. Für eine Firma aus Speicher fuhr er zudem noch Auto- oder Motoren-Ausstellungstücke und Schnittmodelle von Audi zu Händlern, die damit Werbung machten. "1995 kam mein Sohn auf die Welt. Da habe ich mir gesagt, dass ich nicht mehr so viel weg sein wollte. Ich habe dann nur noch einen Job gemacht."
1997 machte sich Joachim Jung selbstständig und gründete Eifel- Ballooning. Einige Jahr ging das gut, doch die Nachfrage ging zurück. Seit fünf Jahren arbeitet Jung bei einem Dauner Unternehmen als Messebauer, das Ballonfahren wird noch als Nebenerwerb betrieben, wobei Ehefrau Annette das Unternehmen im kaufmännischen und organisatorischen Bereich leitet.
Mehr als 1000 Fahrten


Das Ballonfahren steht aber für Jung weiterhin im Vordergrund. "Wenn man in der Luft ist, lässt man alles am Boden, dann steht nur noch das Ballonfahren im Mittelpunkt. Die Aussicht, die absolute Ruhe, man kann sich in keinem anderen Luftfahrzeug besser die Landschaft in einer 360-Grad-Sicht anschauen als aus einem Ballon", sagt der Dauner. Und wohin der Wind den Ballon treibt, bleibt immer unklar. "Man startet, aber weiß nie, wo es hingeht. Bei meinen über 1000 Fahrten gibt es keine drei Wiesen, wo ich zweimal drauf gelandet bin", sagt Jung.
Extra

Name: Joachim Jung Alter: 50 Jahre Beruf: Schreiner, heute Messebauer und Ballonfahrer Hobbys: Luftfahrt, Ballonfahren Lieblingsort in Daun: 300 Meter über Daun Daun ist für mich "... mein Zuhause und meine Heimat." HG

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