Tradition Ein Mahnmal für den Frieden

DAUN · Das Kriegerdenkmal aus dem Jahr 1870 ist das erste seiner Art in der Region Daun.

 Das Kriegerdenkmal im Dauner Wehrbüsch.

Das Kriegerdenkmal im Dauner Wehrbüsch.

Foto: TV/Bernd Schlimpen

Wer die Spazierwege im 492 Meter hohen Dauner Wehrbüsch oberhalb der Stadt als Wander- oder Spazierstrecke nutzt, kommt nicht nur an Sportstätten oder dem Verkehrsgarten vorbei, sondern auch an Kulturdenkmälern der Kreisstadt.

Dazu gehört auch das Kriegerdenkmal, das eine Pyramidenform hat und weithin sichtbar ist. Seine  abwechslungsreiche Geschichte hat Heimatforscher Alois Mayer detailliert recherchiert und niedergeschrieben.

Es wurde ursprünglich als eine Siegessäule aus Basaltstein 1870 erbaut und steht 2020 genau 150 Jahre. Geplant wurde das 13 Meter hohe Bauwerk vom damaligen Dauner Verschönerungsverein, dem Vorgänger der heutigen Dauner Eifelvereins Ortsgruppe.

Der schlanke Bau sollte ursprünglich an den Preußisch-Österreichischen Krieg im Jahre 1866 erinnern, an den erfolgreichen Feldzug. Während des darauf folgenden Deutsch-Französischen Kriegs (1870/71) fasste der geschätzte Leutnant Robert Thomé, der auch Vorsitzender des Verschönerungsvereins (Eifelverein) war, den Entschluss, die Gefallenen-Namen auf dem Basaltwerk festzuhalten und somit die Pyramide in ein Kriegerdenkmal umzugestalten.

Es ist wohl das erste Kriegerdenkmal im Kreise Daun und  in der damaligen Rheinprovinz. Am 11. September 1873 wurde das Mahnmal im Wehrbüsch als Siegesdenkmal eingeweiht, wobei zwei eiserne Tafeln zum Gedenken an die 18 Gefallenen des Kreises Daun angebracht wurden. Eine goldene Kugel an der Spitze des Denkmals wurde von einem Bronzeadler ersetzt, der nach Westen zum Feind Frankreich zeigt. Die goldene Kugel passte damals wohl den Kreisoberen als Symbol für ein Kriegerdenkmal nicht. 1925 wurde die Pyramide zu einem erweiterten Kriegerdenkmal. Sie wurde mit zwei Gedenktafeln mit den Namen der 53 gefallenen Dauner Bürger des Ersten Weltkrieges versehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg fertigte man mehrere Gedenktafeln an, die auf die 157 gefallenen Dauner hinweisen. Das Denkmal im Dauner Wehrbüsch ist eine mahnende Erinnerung an den Frieden für die Nachwelt.

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