Ein Mann mit Herz für die Seefahrt

Daun · Schiffe sind seine große Leidenschaft. Deshalb engagiert sich der Eifeler Norbert Bergelt (77) seit fast 45 Jahren in der Marinekameradschaft Daun.

 Norbert Bergelt (rechts) mit drei Kameraden von der Marinekameradschaft Daun vor dem Modell eines Zerstörers des Fletcherklasse. Foto: privat

Norbert Bergelt (rechts) mit drei Kameraden von der Marinekameradschaft Daun vor dem Modell eines Zerstörers des Fletcherklasse. Foto: privat

Daun. Was hat Daun mit der Marine zu tun? Einiges, denn seit 1964 gibt es die Marinekameradschaft Daun. Sie wurde von 13 ehemaligen Soldaten der Kriegs-, Bundes- und Handelsmarine unter dem Vorsitz von Bruno Willems gegründet. Damals befand sich Norbert Bergelt noch als Funker im aktiven Dienst an Bord. Sechs Jahre später trat er in die Marinekameradschaft ein, die 1974 den Landesverbandstag ausrichtete. 1983 trat er die Nachfolge von Willems als erster Vorsitzender an. Inzwischen hatte sich die Mitgliederzahl nahezu verdoppelt.
Unter seiner Leitung stand ein Ziel im Mittelpunkt - die Beschaffung eines Heimbootes, da inzwischen nach mehrmaligem Wechsel des Vereinslokals eine feste Bleibe gefunden werden musste. 1987 war ein passendes Schiff gefunden: das ehemalige Minensucher- und Versuchsboot Rudolf Diesel. Eine organisatorische Mammutaufgabe war die Überführung von Wilhelmshaven. Es war eine Reise von drei Tagen über die Nordsee, den Rhein ab Rotterdam und die Mosel bis zum Heimathafen Senheim.
Dann folgten ereignisreiche Jahre. Einige Tausend Besucher waren bei den Bordfesten und Treffen zu Gast auf dem Heimschiff, Shantychöre und Vereinsgruppen wechselten immer wieder die Kojen. "Stets hielt der erste Vorsitzende alle Fäden fest in der Hand", berichten die Kameraden. "Das Erstellen der Belegungspläne und die Sicherstellung von Betreuern erforderte viel Kleinarbeit und verursachte manchen Ärger. Im Vordergrund stand jedoch stets das Zusammenhalten innerhalb der Marinekameradschaft", ergänzen sie.
Goldene Ehrennadel



Es galt aber auch andere Ereignisse zu organisieren wie das 25-jährige Bestehen der Marinekameradschaft mit einer Feier im Kurzentrum oder eine der vielen Reisen in die Hafenstädte wie Kiel, Wilhelmshaven, Rostock Bremerhaven oder Amsterdam.
Einer von Bergelts größten Erfolgen sei die Rückgabe des Heimschiffes im Jahr 2002 gewesen, erklären die Kameraden. Grund dafür war, dass die Belastung für die immer kleiner werdende Mitgliedschaft zu groß geworden war.
Doch der weitere Zusammenhalt der Kameradschaft ist auch ohne Schiff gesichert. Denn die monatlichen Kameradschaftsabende finden im Vereinsheim in Gillenfeld statt, wo Kamerad Josef Berns sein Gartenhaus zur Verfügung stellt. Bergelt wurde für seine Verdienste um die Marinekameradschaft und den Deutschen Marinebund mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Die Kameraden wünschen ihm stets eine "Handbreit Wasser unter dem Kiel". red

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