Ein neuer Start in schwierigen Zeiten

Daun · Musikverein Daun will Nachwuchsmusiker ausbilden. Gefragt sind vor allem Trompeter und Posaunisten.

 Kürzlich ist beim Musikverein Daun wieder mit den Proben mit Dirigent Reinhold Sedlácek begonnen worden. Die werden vorerst zwei bis drei Mal monatlich stattfinden. TV-Foto: Helmut Gassen

Kürzlich ist beim Musikverein Daun wieder mit den Proben mit Dirigent Reinhold Sedlácek begonnen worden. Die werden vorerst zwei bis drei Mal monatlich stattfinden. TV-Foto: Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Daun Auf eine lange Tradition kann der Musikverein (MV) Daun zurückblicken. 1876 wurde der Verein als Kriegervereinskapelle gegründet.
Der Verein war viele Jahrzehnte fester Bestandteil des kulturellen Lebens der Kreisstadt. Doch diese Aufgabe zu erfüllen, das fällt dem Verein in jüngster Vergangenheit schwer.
Denn hatte der MV vor ein paar Jahren noch 55 aktive Mitglieder, sind es aktuell nur noch 18, damit ist allerdings kein regulärer Spielbetrieb mehr möglich. "Im vergangenen Jahr hatten wir deshalb auch keine Proben mehr, es sind einfach zu wenig Leute und die Besetzung ist nicht passend", erklärt der MV-Vorsitzende Hermann-Josef Letsch.
Bei der musikalischen Besetzung fehlen besonders Trompeten und Posaunen, gespielt werden konnte nur noch mit der Unterstützung des MV Mückeln.
"Wir haben fast nur noch auswärtige Mitglieder, Dauner sind fast gar keine mehr bei uns dabei", berichtet Letsch, der auch weiß, dass es schwer wird, neue Mitglieder zu finden.
"Wer kommt jetzt noch zu uns? Wenn es einem gut geht, kommen sie alle. Ich hatte deshalb die Idee, ein Stadtorchester aufzustellen, doch die anderen Vereine aus Neunkirchen und Waldkönigen wollen das nicht", erzählt Letsch. Das einst traditionelle Benefizkonzert des MV findet seit drei Jahren nicht mehr statt. Gespielt wird noch an Fronleichnam, beim Martinsumzug oder manchmal im Regina-Protmann-Haus. Doch das ist zu wenig.
Den Grund für die Misere des Vereins sieht Hermann-Josef Letsch in der jüngeren Vergangenheit. "Der MV hatte nie Jugendarbeit gemacht, was ja auch nicht erforderlich war, weil jeder hier bei uns mitspielen wollte", weiß Letsch.
Doch vor einigen Jahren wurden dann doch Jugendliche ausgebildet. Dass diese damals ohne ausreichende Erfahrung in den Verein geholt wurden, sieht Letsch als Fehler.
"Das Niveau und der Leistungsstand des Orchesters ging zurück und deshalb haben einige gesagt: ,Das ist nicht mehr mein Verein' und sind aus dem Musikverein ausgetreten", erzählt Letsch.
Mit Unterstützung der Musikschule "Spiel mit" hofft man nun mit Dirigent Reinhold Sedlácek auf musikalischen Neustart. Wie geht es weiter?
"Die jetzt noch dabei sind, wollen den MV auch erhalten. Und nur wenn wir spielen, können wir den Leuten zeigen, wir sind noch da. Wenn wir aber jetzt nicht klarkommen, dann können wir zumachen", sagt Letsch.
Kürzlich wurde wieder mit den Proben begonnen. Die werden vorerst zwei bis drei Mal monatlich stattfinden.
"Wir möchten alle Nachwuchsmusiker ansprechen, die ein Musikinstrument erlernen und uns in Zukunft musikalisch unterstützen wollen. Geld für die Unterstützung für den Kauf von Instrumenten und den Unterricht an der Musikschule steht bereit", sagt Letsch.DER VORSTAND DES MV DAUN


Extra

Erster Vorsitzender: Hermann-Josef Letsch; Zweiter Vorsitzender und Geschäftsführer: Roger Löwen; Beisitzer: Ursula May, Michael Pfeiffer, Helmut Hoffmann, Peter Mayer; Jugendwart: Jonas Pfeiffer. Konzerte sind geplant für Samstag, 5. August, zur Eröffnung der Dauner Kirmes sowie ein Abendkonzert am Donnerstag, 31. August, im Dauner Forum.

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