Ein Paradies für Angler

Gerolstein · Der Angelpark im Oosbachtal soll zu einem touristischen Magnet ausgebaut werden. Eine Grillstelle, ein zentraler Filettierplatz für die Fische sind bereits in Arbeit, für weitere Übernachtungshütten sowie ein Duschhäuschen wartet der Betreiber nur noch auf die Genehmigung der Kreisverwaltung. Die Stadt hat bereits Ja gesagt.

Gerolstein. "Wir haben Stammgäste aus einem Umkreis von gut 250 Kilometern, manchmal kommen auch Leute aus Bremen oder Bayern. Und das Angebot spricht sich immer mehr rum." Mario Schubert, Betreiber des Angelparks im Oosbachtal zwischen Lissingen und Müllenborn, ist zufrieden mit der bisherigen Entwicklung.

Knapp 10 000 Euro Kosten

Hier, wo einmal eine große Fischzuchtanlage gewesen ist, hat sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren ein kleines Anglerparadies entwickelt. Der selbstständige Schrotthändler hatte das Stück Land eigentlich nur pachten wollen, um einen Fischteich für den privaten Gebrauch anzulegen. Doch dann kam ihm die Idee mit den Holzhütten direkt am Wasser, nach schwedischem Vorbild.
Die Planung für die erweiterte touristische Infrastruktur hat ihn Zeit und Geld gekostet - nach eigenen Angaben ein Jahr und knapp 10 000 Euro. Nachdem der Stadtrat Gerolstein nun abschließend zugestimmt hat, wartet Schubert nur noch auf das Ja des Kreises. Das ist zu erwarten, da der Kreis bei Prüfung des vorläufigen Bebauungsplans keine Einwände hatte.

Schubert sagt: "Ich bin sehr froh, dass das jetzt so gut wie durch ist. Und ich möchte betonen, dass mich die Stadt sehr unterstützt hat. Offensichtlich sieht auch sie den Angelpark als besonderes touristisches Angebot."
Derzeit können die Gäste bereits in einem Wohnwagen sowie zwei Hütten direkt am beziehungsweise auf dem Wasser übernachten, denn: Die Terrassen der Häuschen ragen bis ins Wasser. "Und genau das macht für die Gäste den besonderen Reiz aus: dass sie quasi auf dem Wasser sitzen und angeln", sagt Schubert. Ohnehin buche der Großteil seiner Stammgäste - derzeit rund 150 - ein komplettes Wochenende: mit Übernachtung im Häuschen am See und Frühstück. "Da angeln manche Gäste 48 Stunden nonstop und legen sich höchstens mal in der Nacht für ein paar Stunden hin", erzählt Schubert. Und zwar auch im Winter, denn die Hütten seien ordentlich isoliert.

Das soll künftig noch an mehr Stellen und für mehr Gäste möglich sein. Schubert will in diesem Jahr "mindestens noch zwei weitere Häuschen und ein Duschhaus" errichten.
Bereits gebaut sind die geschotterten Zuwegungen zu den Teichen, die zentrale Frühstücks- und Bürohütte sowie eine Grillstelle. Derzeit im Bau befinden sich ein zentraler Filettierplatz und überdachte Vorratsbecken für die gefangenen Fische.
Sind seine für dieses Jahr noch geplanten Vorhaben in die Tat umgesetzt, hat Schubert nach eigenem Bekunden "Gesamtinvestitionen im sechsstelligen Bereich" getätigt. Jetzt warten alle auf grünes Licht aus Daun für den Weiterbau.

Für gemütliche Angelstunden haben Schubert und seine Helfer trotzdem kaum Zeit, denn auf dem ausgedehnten Areal mit rund zwei Hektar Wasserfläche in etlichen Teichen ist auch so genug zu tun. Derzeit befreit die Crew die Angelteiche von Algen - per großem Kamm, der an einem Motorboot befestigt ist, und im Uferbereich per Rechen und Handarbeit. Denn wenn Angler eines nicht mögen, dann sind es Algen. In denen verfangen sich Haken und Schnur nur allzu leicht.
Extra

Der Angelpark Oosbachtal besteht momentan aus drei Fangteichen, in denen Hobbyangler unterschiedliche Fische wie Forelle, Stör, Wels oder Hecht fangen können. Wer hier angeln will, braucht einen Bundesfischereischein. Damit jeder Gast in den Genuss eines "großen Fangs" kommt, wird pro Angler eine gewisse Menge Fisch in die Teiche gegeben. Kosten: Tageskarte 25 Euro, Halbtageskarte 15 Euro; Wochenende in einer der Hütten verbringen inklusive Angeln, zwei Übernachtungen und Frühstück 148 Euro. mh

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