Ein Pfad aus Fördertöpfen

Das alljährliche Brubbelfest wurde diesmal noch aufgewertet durch die offizielle Eröffnung des neuen Mineralquellen-Wanderweges "Brubbelpfad". 125 000 Euro hat die Realisierung des Wanderweges gekostet, der Großteil der finanziellen Mittel dafür kam aus dem EU-Programm.

 Auch der „Brubbel“ wollte zur Eröffnung seines gleichnamigen Pfades seinen Teil beitragen und zeigte sich während der Feier mit rund fünf Meter hohen Fontänen von seiner aktivsten Seite. TV-Foto: Helmut Gassen

Auch der „Brubbel“ wollte zur Eröffnung seines gleichnamigen Pfades seinen Teil beitragen und zeigte sich während der Feier mit rund fünf Meter hohen Fontänen von seiner aktivsten Seite. TV-Foto: Helmut Gassen

Wallenborn. Rund 60 000 Besucher kommen jährlich nach Wallenborn, um sich das geologisch eindrucksvolle Schauspiel des Kaltwassergeysirs anzuschauen. "Allein im vergangenen Monat hatten wir über 4000 zahlende Gäste am Brubbel, die vielen Busse mit den Touristen sind noch nicht eingerechnet, so dass es bestimmt 7000 Besucher waren", freut sich Ortsbürgermeisterin Madlene Steffes.

Es kommen also genug Gäste nach Wallenborn. Doch die Sache hat einen Haken. Die Touristen bleiben meist nicht lang in der Brubbelgemeinde. Bei den Bustouristen ist es nun einmal so, dass der "Brubbel" in Wallenborn nur eine von vielen Attraktionen in einem dicht gestrickten Programm ist. Die Gemeinde und die Geschäfte im Dorf haben praktisch nichts von dem Besuch. Doch das soll sich jetzt durch die Eröffnung des "Brubbelpfades" etwas verbessern .

Die "nicht auf Rosen gebettete Gemeinde", so Verbandsbürgermeister Werner Klöckner, hat für die Verwirklichung des lang gehegten Wunsches nach einem Mineralquellen-Wanderweg großzügige Mittel von der EU, vom Land, vom Kreis durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel (WFG) und von der Verbandsgemeinde bekommen und steuert selbst nur zehn Prozent der Gesamtkosten bei.

"Ich scheue mich etwas, die Investitionssumme zu nennen", gestand sogar Klöckner, denn 125 000 Euro für einen Wanderweg sind eine Summe, die nicht jedem einleuchtet. "Wenn man sich fragt, ob sich das lohnt, kann ich nur sagen: Es lohnt sich", so der Bürgermeister, der selbst die Fäden in die Hand nahm, um ein für Wallenborn passendes EU-Programm zu finden und damit auch den Pfad zu den Fördertöpfen. Die Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt machte zusätzlich beim Land noch Geld locker für den "Brubbelpfad".

Als ein geologisches Zentrum der Vulkaneifel möchte die Gemeinde Wallenborn ihre touristische Infrastruktur verbessern. "Gemeinden, die in den Tourismus investieren, zeigen Mut. Durch die Angebotserweiterung entsteht vielleicht auch ein größerer Umsatz für die Gemeinde", mit diesen Worten stärkte Werner Klöckner der Gemeinde den Rücken. Bürgermeisterin Madlene Steffes sieht in der Maßnahme auch den Beweis für einen guten Bürgerzusammenhalt. "Die Wallenborner haben damit gezeigt, dass wenn man zusammen hält, auch etwas zustande gebracht werden kann. Der Wanderweg muss aber jetzt mit Leben erfüllt werden, und das auch von der Bevölkerung." Rund dreieinhalb Kilometer ist der neue "Brubbelpfad", der zwölf Stationen beinhaltet. Mit dem Wanderweg soll den Gästen die schöne Landschaft näher gebracht werden.

Für die Zukunft hat die Gemeinde noch weitere Pläne zur touristischen Inwertsetzung. "Wir müssen unbedingt die Verkehrssituation am Brubbel verbessern und wollen dort die Parkplatzsituation für Busse verbessern. Auch ein Infopunkt und sanitäre Einrichtungen sind wünschenswert", so Madlene Steffes.

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