Es gehe keineswegs darum, unentgeltliche Mitarbeiter zu gewinnen. "Es geht um das Plus an Zeit und Zuwendung, das Sie als Ehrenamtliche den Betroffenen geben können", sagte Marlene Wierz bei der Übergabe der Zertifikate. Die stellvertretende Geschäftsführerin des Caritasverbandes Westeifel und Leiterin der Caritas-Geschäftsstelle Daun dankte den neun Frauen und zwei Männern, dass sie sich für das neue Caritas-Angebot "Begleitdienste" schulen ließen. Nun sind sie bereit zum Einsatz. Es handle sich nicht um hauswirtschaftliche und pflegerische Tätigkeiten, sondern um eine Art der sozialen Betreuung, erläuterte Wierz. Gespräche, Vorlesen, Mithilfe beim Schreiben von Briefen, Begleitung bei Spaziergängen, zum Friseur, bei Einkäufen, beim Besuch von Veranstaltungen, zum Gottesdienst, zum Friedhof, zum Arzt - kurzum - stundenweise die Angehörigen zu vertreten. "Ich wünsche Ihnen viele gute Begegnungen und versichere Ihnen: Nichts lohnt sich mehr, als sich dem Nächsten zuzuwenden", gab Marlene Wierz den Absolventen mit auf den Weg. In vier Schulungseinheiten war die Gruppe unter Leitung von Irmgard Uhlendorf auf die Begleitdienste vorbereitet worden. Inhalte waren die Aufgaben und Rolle des ehrenamtlichen Helfers sowie die Situation der pflegenden Angehörigen; das Basiswissen über Formen von Krankheit, Alter, Behinderung, Pflegebedürftigkeit und den Umgang damit. Kommunikation, Gesprächsführung und Konfliktbewältigung sowie Möglichkeiten der individuellen und bedarfsorientierten Betreuung und Beschäftigung gehörten ebenfalls zu den Schulungsinhalten. In Kürze finden Gespräche über Art, Ort und Ablauf der Einsätze mit den Leiterinnen der Sozialstationen, Marianne Gaspers (St. Martin, Gerolstein) und Maria Kreuser (St. Hedwig, Daun) statt. Beim Erstbesuch werden die Ehrenamtlichen von ihnen oder einer Pflegefachkraft begleitet. Monatlich finden Austauschtreffen in Verbindung mit Fortbildungen statt. "Ich will das tun, was in der Welt am meisten nötig ist, nämlich Zuwendung geben und Lebensfreude schenken", erläutert Absolvent Werner Blees aus Katzwinkel im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund seine Motivation, an dem Kurs teilzunehmen und die Begleitdienste auszuüben. Der Bäckermeister im Ruhestand erklärt, dass ihm der Kurs sehr viele Anregungen gegeben habe und dass er sich nun gut vorbereitet fühle. "Ich möchte nicht nur an mich denken"

Auch Daniela Funke aus Rengen gehört zum Teilnehmerkreis. Sie ist beim Mobilen Sozialen Dienst der Caritas beschäftigt und möchte zusätzlich einen Teil ihrer Freizeit alten, kranken Menschen widmen. "Der Kurs hat mich in diesem Vorhaben bestärkt", erklärt sie. Auch Inge Winkels aus Reuth hat Zeit zu verschenken. "Ich möchte nicht nur an mich denken, sondern Menschen, die Hilfe brauchen, etwas Gutes tun", sagt sie. Die Schulung habe ihr viel gebracht, in der Gruppe habe sie sich sehr wohl gefühlt, und sie freue sich schon auf ihren ersten Einsatz. Außer Werner Blees, Daniela Funke und Inge Winkels wurden für die Caritas-Begleitdienste ausgebildet: Dietmar Becker (Betteldorf), Gabriele Becker (Betteldorf), Renate Burmeister (Niederehe), Alexandra Cornesse (Gerolstein), Martha Häs (Darscheid), Elke Pitzer (Kelberg-Köttelbach), Monika Schmitt-Karrenbauer (Daun) und Gerta Strasser (Stadtkyll). Informationen zum nächsten Schulungstermin und Kontakt für Interessenten an den Begleitdiensten: Caritas-Sozialstation Daun (für die Verbandsgemeinden Daun und Kelberg), Telefon 06592/3004, E-Mail: sozialstation@daun.caritas-westeifel.de; Caritas-Sozialstation Gerolstein (für die Verbandsgemeinden Gerolstein, Hillesheim, Obere Kyll), Telefon 06591/7002, E-Mail: sozialstation@gerolstein.caritas-westeifel.de