Ein Stein steht für erhaltene Kulturlandschaft

Nach elf Jahren ist das Flurbereinigungsverfahren im Dauner Stadtteil Neunkirchen abgeschlossen. Es wurde 1999 im Rahmen des Entwicklungsschwerpunktes (ESP) "Ernstberg" eingeleitet. Eine Plakette aus Bronze, die auf einem Findling angebracht ist, erinnert an das Verfahren.

 Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen, DLR-Projektleiter Karl-Josef Ahle, Teilnehmervorsteher Alois Scholtes, Landrat Heinz Onnertz und Ortsvorsteher Alois Zender (links) versammeln sich um den Erinnerungsstein. Foto: privat

Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen, DLR-Projektleiter Karl-Josef Ahle, Teilnehmervorsteher Alois Scholtes, Landrat Heinz Onnertz und Ortsvorsteher Alois Zender (links) versammeln sich um den Erinnerungsstein. Foto: privat

Neunkirchen. (red) Hauptziel der Flurbereinigungsverfahren, die außer in Neunkirchen auch in Pützborn, Gemünden (beide ebenfalls abgeschlossen) und Steinborn durchgeführt worden sind, war der Erhalt der Kulturlandschaft.

In einer gemeinsamen Abschlussfeier von Teilnehmervorstand, Vertretern von Landkreis und Stadt Daun, den Projektverantwortlichen des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Eifel sowie des VTG (Verband der Teilnehmergemeinschaften) Rheinland-Pfalz in Neunkirchen wurden der Ablauf des Verfahrens zusammengefasst und die Ergebnisse gewürdigt. Als sichtbares Zeichen der Flurbereinigungsverfahren wurde eine Erinnerungsplakette aus Bronzeguss an einem Findling in der Ortsmitte angebracht. Das Verfahren war nötig geworden, weil die landwirtschaftliche Bewirtschaftung von Flächen abgenommen und als Folge dessen wild wuchernde Vegetation und Verödung von Flächen zugenommen hat. Durch Zusammenlegung der Flächen, Formverbesserung und Schaffung größerer Pachteinheiten wurde die Bewirtschaftung wieder interessant.

Die vorläufige Besitzeinweisung der neuen Flurstücke erfolgte für Neunkirchen bereits im Jahr 2005. Durch die Zusammenlegung verstreut liegender, oft sehr kleiner Flurstücke in Verbindung mit einem Pachtflächenmanagement haben sich deutliche Vorteile einerseits für die Grundstückseigentümer durch attraktivere Verpachtungsmöglichkeiten und andererseits für die landwirtschaftlichen Betriebe durch Schaffung großer zusammenhängender Bewirtschaftungseinheiten ergeben.

Auch am Wegenetz wurde gearbeitet. Es wurde bedarfsgerecht ausgebaut. Durch diese Maßnahmen wird eine leistungs- und wettbewerbsfähige Bewirtschaftung wieder ermöglicht. Das neu geschaffene Wegenetz wird auch von Radfahrern und Wanderern genutzt.

Mit Landesmitteln der "Aktion Blau" und des Eigenanteils der Stadt Daun wurden zur Gewässerrenaturierung rund 5,7 Kilometer Gewässerrandstreifen ausgewiesen.

Im Rahmen der Aktion "Mehr Grün durch Flurbereinigung" wurden Sträucher, Obstbäume und Landschaftsbäume ausgegeben und von den Eigentümern gepflanzt.

Um dem Naturschutz und der Landespflege gerecht zu werden, wurden rund 3,6 Hektar Land als sogenannte Ökoflächen erworben und der Landesforstverwaltung übertragen.

Landespflegerische Maßnahmen des Flurbereinigungsverfahrens Neunkirchen zum Bau der A 1 und der Umgehung von Steinborn (L 28) wurden koordiniert. Sie wurden auf mehr als 100 Hektar Fläche umgesetzt.

Insgesamt wurden rund 500 000 Euro mit 90 Prozent Zuschuss aus öffentlichen Mitteln investiert. Die Eigenleistung der Eigentümer in Höhe von zehn Prozent wurde unter anderem durch die Verwertung entfallender Wege gedeckt, so dass diese keine Kosten zu tragen hatten.

Die Offenhaltung der Kulturlandschaft durch dauerhafte Bewirtschaftung im Ernstberggebiet ist somit erreicht worden.

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