Ein Trockenmaar wird wieder zum Moor

Strohn · Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz hat Anfang des Jahres das Projekt "Wiederherstellung und Erhalt von Mooren im Hunsrück und in der Eifel" gestartet. Mit dabei ist auch das Strohner Määrchen, das renaturiert wird.

Strohn. Auch in der Vulkaneifel gibt es Moorlandschaften. Allerdings befinden sie sich nur in verlandeten Maaren wie dem Dürre Maar bei Gillenfeld, dem Mürmes, dem Mosbrucher Weiher oder dem Strohner Määrchen.
Im Rahmen des EU-Life-Projekts "Wiederherstellung und Erhalt von Mooren im Hunsrück und der Eifel" (siehe Extra) ist nun das Strohner Määrchen renaturiert worden.
Nach gut zwei Wochen Arbeit am Strohner Määrchen haben die Mitarbeiter des Forstamts, Mario Weiler, Herbert Meerfeld und Jürgen Clemens, Weiden, Birken und Espen entfernt, die sich am Rand des Trockenmaars, dem sogenannten Laak, breitgemacht haben.
Denn der Bewuchs hätte das Trockenmaar austrocknen lassen. Moritz Schmitt von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz erklärt, dass ohne eine Renaturierung der Bewuchs von Bäumen weiter ins Moor fortgeschritten und eine immer weitere Austrocknung des Maars die Folge gewesen wäre. Durch die Austrocknung würde auch mehr CO{-2} in die Atmosphäre freigesetzt, erklärt Schmitt.
Seltene Pflanzen wie die Rosmarinheide, der Sonnentau oder die Moorbeere wachsen auf der sumpfigen Oberfläche des Strohner Määrchens. Aber auch Libellen und der stark gefährdete Hochmoor-Perlmutterfalter haben hier ihre Heimat. "Das Strohner Määrchen ist für diesen Schmetterling einer der stabilsten Plätze in ganz Rheinland-Pfalz", sagt Schmitt. Durch die Entfernung der ins Moor gewachsenen Bäume erhofft man sich bei der Stiftung, dass sich auch diese Fläche wieder mehr mit Wasser füllt und der Moorcharakter wiederhergestellt wird.
Und noch einen positiven Effekt haben die Arbeiten: Durch die Entfernung weiterer Bäume rund um das Trockenmaar ist das Strohner Määrchen auch wieder besser für Besucher sichtbar. "Wir werden auch in den nächsten zwei Jahren noch nachwachsende Bäume entfernen müssen", sagt Josef Wagner vom Forstamt Daun. Er freut sich auch, dass der doch "massive Eingriff" beim "Himmelsteich", wie er das Strohner Määrchen nennt, auf gute Resonanz stieß.
"Bei der Bevölkerung hat man die Arbeiten mit Wohlwollen aufgenommen", sagt er.
Die Kosten der Renaturierung belaufen sich für das Strohner Määrchen auf rund 20 000 Euro, wobei hier der Lohn für die Mitarbeiter des Forstamts im Vordergrund steht.
In Kooperation mit dem Landesamt für Geologie und Bergbau, den Landesforsten und dem Nabu (Naturschutzbund) treibt die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz bis 2015 in der Eifel und im Hunsrück 14 Projekte zur Renaturierung von Mooren voran. Das EU-Life-Projekt "Wiederherstellung und Erhalt von Mooren im Hunsrück und der Eifel" hat für beide Regionen ein Budget von insgesamt 2,75 Millionen Euro. HG

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