Ein unverzichtbarer Teil der Dorfgemeinschaft

Schalkenmehren · An die 160 Eifelfreunde haben mit der Eifelvereinsortsgruppe Schalkenmehren auf dem Alten Schulhof im Drei-Maare-Dorf das 90. Vereinsjubiläum gefeiert.

 Einheimische und Gäste bei der historischen Dorfführung mit Kulturwart Hartmut Flothmann auf dem Weg zur Jubiläumsveranstaltung der Eifelvereinsortsgruppe Schalkenmehren. Foto: privat

Einheimische und Gäste bei der historischen Dorfführung mit Kulturwart Hartmut Flothmann auf dem Weg zur Jubiläumsveranstaltung der Eifelvereinsortsgruppe Schalkenmehren. Foto: privat

Schalkenmehren. Gut besuchter Jubiläumsauftakt: In einer einstündigen historischen Führung hat Kulturwart Hartmut Flothmann die Feier der Eifelvereinsortsgruppe (OG) Schalkenmehren zum 90-jährigen Vereinsbestehen eröffnet. 45 Teilnehmer ließen sich das Altdorf zeigen und waren überrascht, was Schalkenmehren an denkmalgeschützten Bauten zu bieten hat.
Der Wanderführer dankte den Gebrüdern Rau, die ihre aufwendigen Restaurierungen im Millisch-Haus und im Hostesch- Ädem-Haus für die Besichtigungen offengelegt hatten.
Vorsitzender Gerd Laurenzen begrüßte Besucher und Ehrengäste und dankte den früheren Eifelvereinsgenerationen für ihre Arbeit. Sein Dank galt auch Vorstand und Mitgliedern, die sich an der Ausrichtung des Jubiläums aktiv beteiligt hatten.
Karl-Werner Rauen, 1. Beigeordneter der Ortsgemeinde, gratulierte dem Eifelverein in Vertretung des Ortsbürgermeisters zum 90. Jubiläum und hob hervor, dass die Ortsgruppe ein unverzichtbarer Teil der Dorfgemeinschaft sei und der Ortsgemeinde mit Rat und Tat zur Seite stehe. Dies gelte für das kulturelle Engagement des Eifelvereins, das Wanderangebot, die Markierung der Wanderwege und den Naturschutz.
Der besondere Willkommensgruß des OG-Vorsitzenden galt der 1. Vorsitzenden des Hauptvereins, Mathilde Weinandy.

Freude an Streifzügen


Sie wiederum dankte der Ortsgruppe für deren kontinuierliches Engagement und appellierte an die Mitglieder, neue Menschen für den Eifelverein zu gewinnen. Sie bedankte sich für den "Wanderführer Schalkenmehren" mit den historischen, geologischen und naturkundlichen Streifzügen, der ihr viel Freude gemacht habe.
Inzwischen hatten die tüchtigen Eifelvereinsfrauen ihren Kaffee-, Getränke- und Kuchen-Service aufgebaut. Auch dieser Teil des Jubiläums war gut vorbereitet, kein Kuchenwunsch blieb unerfüllt.
Ehrenvorsitzender Werner Zillgen ließ in seinem Rückblick die bisherigen Vorsitzenden und deren Aktivitäten Revue passieren: Er kennt alle noch aus eigenem Erleben.
Medienwart Hartmut Flothmann referierte über die aktuelle Lage des Eifelvereins. Er hob hervor, dass Schalkenmehren großes Potenzial für einen sanften Tourismus habe und dass der Eifelverein als Impulsgeber und mit seinem Angebot an Wanderungen und Führungen dazu beitragen könne. Auch für Geo- und Kulturrouten biete Schalkenmehren alle Voraussetzungen, da es mit seinen Maarseen, Trockenmaaren, Schlackenkegeln und Naturschutzgebieten reizvolle Landschaften vorweise.
Eifelsteig und Partnerwege lassen demnach den Wanderstrom durch Schalkenmehren nicht verebben. Alles in allem spannende Fakten, um dem heimischen Eifelverein eine nachhaltige Zukunft bis zum 100. Geburtstag zu wünschen.
Die Festveranstaltung wurde bereichert mit der Lesung der Novelle "Der Fuhrmann" von Clara Viebig. Peter Kämmereit hatte sie für seinen Vortrag dem Novellenband "Kinder der Eifel" entnommen, der 1916 herauskam und für die Soldaten an der Front im Ersten Weltkrieg bestimmt war. Viebig, die große Naturalistin, der an die 100 Novellen zu verdanken sind, hat hier, im Gegensatz zu den meisten ihrer Novellen, dem Geschehen einen guten Ausgang gegeben.
So löste die absurde Situation, dass der Fuhrmann Trittscheid nach langer Fahrt, stark alkoholisiert und ohne Erinnerung an die näheren Umstände zwar sein Pferd, aber nicht die Kutsche heimgebracht hatte, bei den Zuhörern Heiterkeit aus. Auch die Dialoge in Eifeler Mundart trugen dazu bei, darzustellen, mit welcher Meisterschaft die berühmte Eifelschriftstellerin Momente eingefangen hat. red

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