Ein Verletzter, ein verschwundenes Fahrzeug und viele offene Fragen

Oberelz · Ein junger Mann liegt schwer verletzt am Straßenrand. Erste Ermittlungen ergeben, dass er wahrscheinlich Opfer eines Verkehrsunfalls geworden ist. Doch wo ist das Fahrzeug?

Oberelz. Ein Schwerverletzer am Straßenrand und ein verschwundenes Unfallfahrzeug - mit diesem Rätsel beginnt am Sonntagmorgen ein Fall für die Dauner Polizeiinspektion. Was genau passiert ist, ist weiter unklar. Dienstgruppenleiter Elmar Blasius spricht mit dem TV über die aktuelle Ermittlungslage:
Es ist Sonntag, drei Uhr morgens, als die Polizei den 20-Jährigen findet. So vermeldet es die Inspektion. Mit "multiplen Verletzungen", sagt Blasius, liegt der junge Mann am Rand der Oberelzer Hauptstraße (VG Kelberg). So schnell es geht, wird er ins Krankenhaus gebracht - er muss notoperiert werden. Doch wie ist er dorthin gekommen und woher stammen seine Verletzungen?
Sofort beginnt die Spurensuche vor Ort. Bald stellt sich heraus, so Blasius, dass die Verletzungen des Mannes aus dem Kreis Mayen wahrscheinlich von einem Verkehrsunfall stammen. Auch Blasius' Kollege Markus Otten schließt aus, dass der Mann verprügelt oder "auf andere Art verletzt" wurde. Die Beamten hätten "eindeutige Spuren auf die Beteiligung eines Fahrzeuges gefunden", wie Otten es ausdrückt. Doch wo ist dann dieser Wagen? Dazu gibt es verschiedene Szenarien. In einem Gedankenspiel der Ermittler sitzt der 20-Jährige selbst am Steuer. Und er ist es auch, der den Unfall verursacht. Ein Helfer, mutmaßt Blasius, vielleicht ein Beifahrer, bringt den Verletzten aus dem Wagen und das Auto weg vom Unfallort. Für die Beamten sei diese Theorie "genauso plausibel, wie jede andere", sagt Sachbearbeiter Otten.
Doch es gibt eben noch andere. Ebensogut könne es sein, dass es sich um einen Fall von Unfallflucht handele, sagt der Polizist. Vielleicht sei der Mann zu Fuß unterwegs gewesen, als er von einem Auto erwischt wurde - ob vorsätzlich oder versehentlich - und danach könne sich der Fahrer einfach davongemacht haben.
Und natürlich bleibt die Möglichkeit, dass der 20-Jährige sich selbst vor einen Wagen geworfen hat, sagt Otten. Doch auch ein Selbstmordversuch erklärt nicht, die Frage nach dem Unfallfahrzeug. Genau erfahren werden die Beamten das vermutlich nur durch Zeugenaussagen, so Blasius. Oder, wenn sie den Mann selbst befragen können. Aber der sei weiterhin bewusstlos, sagt der Dienstgruppenleiter und schwebe noch immer in Lebensgefahr. cha
Wer Hinweise zum Fall geben will, kann die Inspektion Daun unter Telefon 06592/96260 erreichen.

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