Ein Vulkanologe fürs Vulkanmuseum

Mit neuen Angeboten zu mehr Besuchern: Um das 1996 eröffnete Vulkanmuseum in der Kreisstadt attraktiver zu machen, hat der Kreis Peter Bitschene aus Gerolstein verpflichtet. Die Zusammenarbeit ist zunächst für das laufende Jahr geplant.

 Bietet Einblicke in die Vergangenheit der Region: Wie die Zukunft des Museums im alten Landratsamt in Daun aussieht, wird Ende des Jahres besprochen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bietet Einblicke in die Vergangenheit der Region: Wie die Zukunft des Museums im alten Landratsamt in Daun aussieht, wird Ende des Jahres besprochen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Daun. Ein "aktiver" Mini-Vulkan als Hauptattraktion, Informationstafeln, Computersimulationen und Exponate, die Einblick geben in die feurige Vergangenheit der Region: So ist das Eifel-Vulkanmuseum im alten Landratsamt in Daun kurz beschrieben. Die 1996 eröffnete Einrichtung gehört dem Kreis, der in den vergangenen Jahren einige Gespräche geführt hat, um einen neuen Träger zu finden.

Einer, der es gerne übernommen hätte, wurde gebremst: Der Dauner Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen fand im Dauner Stadtrat keine Mehrheit. Bedenken wurden vor allem wegen der Kosten geäußert, denn wie viele ähnliche Einrichtungen wird das Museum nicht kostendeckend betrieben. Der Kreis muss jedes Jahr Geld zuschießen, um die Lücke zwischen Gesamtausgaben (rund 80 000 Euro) und Einnahmen (rund 40 000 Euro) zu schließen.

Auch mit der Verbandsgemeinde Daun wurde gesprochen, aber dann tauchte im vergangenen Jahr eine neue Option auf: ein privater Betreiber für das Museum. Peter Bitschene, Geologe und Vulkanologe, der mit einer halben Stelle bei der Tourismus- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (TW) Gerolsteiner Land beschäftigt ist, hatte sich mit seiner Idee an den Kreis gewandt, unter Umständen das Museum zu übernehmen.

Die Chance, einen "ausgewiesenen Fachmann" (Landrat Heinz Onnertz) gewinnen zu können, wollte der Kreis nicht vertun und führte Gespräche mit dem aus Heidelberg stammenden Wissenschaftler. Denn der Kreis will nun - mit dem Experten, der Museumserfahrung in Gerolstein gemacht hat, an der Seite - feststellen, ob mit neuen Angeboten auch wieder mehr Besucher kommen.

Besucherzahlen gehen stetig zurück



Denn fest steht: Es muss etwas getan werden im Museum, das in die Jahre gekommen ist. Das Konzept und die Ausstattung sind kaum verändert gegenüber der Eröffnung vor fast 15 Jahren. Wurden in den ersten Jahren noch gute Besucherzahlen (Höchststand im Jahr 2000 mit 23 050 Gästen) verzeichnet, gingen die Zahlen stetig zurück, auch wegen der neu entstandenen Konkurrenz in Manderscheid (Maarmuseum) und Strohn (Vulkanhaus). In den vergangenen Jahren kamen durchschnittlich zwischen 16 000 und 18 000 Besucher.

Noch ist aber nicht entschieden, wie mit dem Museum weiter verfahren werden soll. Der Kreis und Bitschene haben vereinbart, dass der 56-Jährige für die Museumssaison dieses Jahres (von März bis November) als wissenschaftlicher Berater auf Honorarbasis tätig sein wird.

Diese Konstellation wurde möglich, weil eine Beschäftigte, die bislang für Aufsicht und Kasse zuständig war, nicht mehr im Museum arbeitet. Die Aufgaben übernimmt nun Bitschene, und beide Seiten haben die Möglichkeit zu prüfen, ob die Zusammenarbeit im Museumsalltag auch funktioniert.

Wie es ab 2012 weitergeht, soll Ende des Jahres besprochen werden. Bitschene, der in Gerolstein das Naturkundemuseum betreut, versteht seine neue Aufgabe in Daun als "echte Herausforderung". Ihm liegt auch viel daran, "mögliche Synergieeffekte aus der Betreuung der beiden Museen in Gerolstein und Daun zu prüfen."

Mit Blick auf die Zeit über 2011 hinaus ist für ihn klar: "Rein privat kann ein solches Museum nicht betrieben werden. Davon kann man nicht leben." Vorstellbar wäre eine "Private-Public-Partnership", also eine Partnerschaft zwischen ihm und der öffentlichen Hand, also dem Kreis. Aber um die Zukunft geht es erst am Jahresende. Landrat Onnertz begrüßt die Testphase und hebt hervor, "dass es kein Risiko gibt für beide Seiten".

Öffnungszeiten des Vulkanmuseums:

EXTRA

Öffnungszeiten des Vulkanmuseums: März bis 15. November: Dienstag bis Freitag, 13 bis 16.30 Uhr; Samstag, Sonntag und Feiertage, 11 bis 16.30 Uhr; Montag geschlossen. Zusätzlich ist das Museum vom 26. bis 31. Dezember geöffnet. Eintrittspreise: Erwachsene: 3 Euro, Kinder (6 bis 15 Jahre): 1,30 Euro, Jugendliche (16 bis 18 Jahre), Wehrpflichtige, Zivildienstleistende, Studenten, Schwerbehinderte: 2 Euro. Gruppen (ab 15 Personen): Erwachsene 2 Euro, Kinder, Jugendliche, Schulklassen und Kindergärten: 1 Euro. Familienkarten für Eltern mit Kindern: 2 Erwachsene mit Kindern: 6 Euro, 1 Erwachsener mit Kindern: 4 Euro. Führungen sind nach Vereinbarung - auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich. Adresse: Eifel-Vulkanmuseum, Leopoldstraße 9, 54550 Daun, Telefon: 06592/985353, Fax: 06592/985355, E-Mail: eifel-vulkanmuseum@vulkaneifel.de Internet: www.vulkaneifel.de/eifel-vulkanmuseum

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