Ein weiteres Auge für die Eifel

Die Eifel bekommt eine weitere touristische Attraktion: Der Mosbrucher Weiher, der derzeit ein Moor ist, soll ab kommendem Jahr renaturiert und mit Wasser gefüllt werden.

 Einzigartiges Naturdenkmal: Der Mosbrucher Weiher (von Büschen bewachsener Bereich innerhalb des Kraters) ist ein Trockenmaar und soll jetzt renaturiert werden. TV-Foto: Helmut Gassen

Einzigartiges Naturdenkmal: Der Mosbrucher Weiher (von Büschen bewachsener Bereich innerhalb des Kraters) ist ein Trockenmaar und soll jetzt renaturiert werden. TV-Foto: Helmut Gassen

Mosbruch. In einer Karte von 1811 ist der heutige Mosbrucher Weiher noch als richtiges Maar eingezeichnet - also ein Auge der Eifel. Doch in den vergangenen Jahrhunderten wurde das Maar zur Landgewinnung, und um Torf als Brennstoff zu bekommen, trockengelegt. Heute ist der Mosbrucher Weiher ein sogenanntes Zwischenmoor und mit Büschen und Bäumen fast zugewachsen. Das will die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz als Projektträger im Rahmen des Projekts "Wiederherstellung und Erhalt von Hang-, Hoch- und Zwischenmooren sowie angrenzenden Lebensräumen im Hunsrück und in der Eifel" ändern. Rund 2,7 Millionen Euro stehen für das gesamte Projekt, das 14 FFH-Gebiete (Fauna-Flora-Habitat) im Hunsrück und in der Eifel umfasst, zur Verfügung.

"Das Projekt hat vor allem die Regeneration und die Sicherung von bedeutenden Moorlebensräumen zum Ziel", sagt Moritz Schmitt von der Stiftung Natur und Umwelt.

Das Naturschutzgebiet "Hochkelberg mit Mosbrucher Weiher" umfasst Teile der Gemarkungen Köttelbach, Kolverath, Sassen und Mosbruch und steht bereits seit 1980 unter Naturschutz. "Das Gebiet des Mosbrucher Weihers ist von landesweiter Bedeutung und schon etwas Besonderes hier", sagt Gerd Ostermann, Biotopbetreuer bei der Kreisverwaltung Vulkaneifel.

Das Umfeld des Mosbrucher Weihers setzt sich zusammen aus vielen Kleinstparzellen, die derzeit zusammengelegt werden können, damit sie künftig besser zu bewirtschaften sind.

Ein Infoweg führt auf Stegen durchs Moor



Der an der Südflanke des Hochkelbergs liegende kreisförmige Maarkessel des Mosbrucher Weihers hat einen Durchmesser von rund 600 Meter, die obere Maarkante von 1,4 Kilometer. 2005 hat die Struktur- und Genehmigungsbehörde Koblenz der Kreisverwaltung Vulkaneifel die wasserrechtliche Genehmigung erteilt, Kernflächen im Mosbrucher Weiher zu renaturieren. Inzwischen wurden schon Entwässerungsgräben verschlossen. Wasser wurde angestaut, und Büsche und Sträucher wurden beseitigt. "Ein großer Teil des Gehölzes soll letztlich herausgenommen werden. Unterbleiben diese Freistellungen, die früher durch die extensive Bewirtschaftung erfolgten, wächst das Moor zu und verbuscht wieder", sagt Moritz Schmitt. Auf Stegen sollen Besucher künftig auf einem Infoweg durch das Moor gehen und sich über die besondere Vegetation und Tierwelt informieren können. Durch die Schließung der Entwässerungsgräben wird auch eine Wasserfläche am Moorrand entstehen. "Es wird aber keine solch große Fläche wie noch in der alten Karte geben, das ist endgültig vorbei", sagt Schmitt.

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