Einbrecher halten Polizei Daun in Atem

Für die Polizeiinspektion (PI) Daun war das vergangene Jahr ein gutes. Die Zahl der Straftaten ist leicht zurückgegangen. Gut zwei Drittel davon sind aufgeklärt worden. Einen Anstieg hingegen gab es bei den Wohnungseinbrüchen.

Daun. Besonders dreist sind die Täter in Birresborn vorgegangen: Zwei Frauen klingeln an einem Wohnhaus und bitten um ein Glas Wasser. Während der Bewohner das Getränk holt, stiehlt eine der beiden Frauen Schmuck aus dem Schlafzimmer. Die Diebinnen gehören zu einer Gruppe von Frauen im Alter zwischen zwölf und 20 Jahren, die für eine Einbruchsserie in der Eifel verantwortlich sind, sagt Heinz-Peter Thiel, Leiter der PI Daun.

Inzwischen sind die Diebinnen gefasst, ebenso wie eine weitere Gruppe von männlichen Jugendlichen, die gemeinsam stahlen.

Begonnen hat die Häufung von Einbrüchen Anfang 2010. Betroffen waren Daun, Bitburg und Prüm. Daraufhin beschäftigten sich in Wittlich zwei Beamte der dortigen Kriminalinspektion hauptsächlich mit Einbruchsdiebstählen. Insgesamt wurde 309 Mal eingebrochen, was einen Anstieg von 73 Fällen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Beamten im Zuständigkeitsbereich der PI Daun fassten im Fall von Wohnungseinbrüchen, die am Tag verübt wurden, annähernd 60 Prozent der Täter.

Alkohol ist oft Auslöser



Oft wurden die Polizisten wegen Körperverletzung alarmiert. Bei Handgreiflichkeiten in Familien zeichnet sich nach Auskunft Thiels ein deutliches Täterprofil: Meistens wurden Männer zwischen 45 und 50 Jahren gewalttätig, die betrunken waren. Die Zahl der Sexualstraftaten im Kreis stieg beinahe um 50 Prozent im Jahresvergleich. Kriminalhauptkommissar Thiel erklärt diesen Anstieg damit, dass wegen der besseren Aufklärung mehr Fälle angezeigt werden.

Durch das Präventionsprogramm "Wer schlägt, muss gehen" der Polizei Rheinland-Pfalz gibt es zwischenzeitlich eine Interventionsstelle bei der Caritas in Daun, die sich um Gewaltopfer kümmert.

Insgesamt wurden in der Vulkaneifel fast zwei Drittel aller Straftaten aufgeklärt. Damit liegt die Inspektion über dem Landesdurchschnitt, der eine Aufklärungsquote von 63 Prozent erreicht. Viele Straftaten fanden in Kombination mit Alkoholkonsum statt.

"Falscher Umgang mit Alkohol ist häufig ein Problem in der Eifel", sagt Thiel. Bei vielen Straftaten müssten die Täter einem psychologischen Gutachter vorgeführt werden, dennoch sei das kein Massenphänomen.

Insgesamt ist Thiel mit dem vergangenen Jahr und mit der Situation zufrieden: "Die Polizei in der Region Vulkaneifel ist sehr gut aufgestellt."

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POLIZEI



Zur Polizeiinspektion Daun, die für die Verbandsgemeinden Daun, Kelberg, Gerolstein und Hillesheim zuständig ist, gehören 65 Beamte. Zehn davon sind täglich von sieben bis 19 Uhr auf der Wache in Gerolstein im Einsatz. Zwei Streifen à zwei Mann sind in Daun und Gerolstein präsent. Darüber hinaus gibt es in den Verbandsgemeinden Hillesheim und Kelberg einen Kontaktbeamten. Dieser hat in den Rathäusern ein Büro, das an zwei Tagen pro Woche zu Sprechstunden offen ist. jur

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