Eine Firma leidet – und die Gemeinde leidet mit

BERLINGEN. Im Haushalt der Ortsgemeinde Berlingen für dieses Jahr klafft ein Loch von rund 33 000 Euro – vor allem, weil weniger Gewerbesteuer vom einzigen Betrieb im Ort zu erwarten sind.

Im Verwaltungshaushalt des Etats 2006 der Ortsgemeinde Berlingen wurden die Einnahmen auf 134 750 Euro und die Ausgaben auf 168 010 Euro festgesetzt. Der Fehlbedarf von 33 260 Euro ist bedingt durch den Rückgang der Gewerbesteuern. Ortsbürgermeister Heinz Meinen sagt: "Die einzige Firma im Ort leidet unter der Verteuerung von Stahl und Heizöl." Daher habe auch der Ort in diesem Jahr weniger Gewerbesteuereinnahmen als im vergangenen Jahr. Die Gewerbesteuer sei von 330 auf 350 Prozent erhöht worden, dadurch könne man im nächsten Jahr eine höhere Bedarfszuweisung erwarten, erklärt der Ortschef. Dennoch sei durch den Einbruch der Gewerbesteuer ungewiss, was sich die Gemeinde in Zukunft überhaupt noch leisten könne. Denn die kleine Gemeinde trägt auch an der Umlagenlast schwer. So schlägt die Kreisumlage mit 40 574 Euro zu Buche, die Verbandsgemeindeumlage mit 30 376 Euro. Die im Vermögenshaushalt aufgelisteten Investitionsausgaben sind daher mit gerade einmal 32 800 Euro "bewusst niedrig" angesetzt worden. Meinen erklärt, weshalb: "Unsere Rücklagen von etwas mehr als 100 000 Euro sind für den Ausbau der Kreisstraße 35 im vergangenen Jahr vorgesehen, denn die Gemeinde hat die Kosten für die Bürgersteige zu übernehmen." Und da die Rechnung dafür noch ausstehe, sei noch unklar, ob die veranschlagten 100 000 Euro ausreichten. Zu tun gebe es dennoch einiges in den kommenden Jahren im Ort. So sind die Straßen in Berlingen fast alle 40 Jahre alt und müssten laut Meinen nach und nach erneuert werden, "aber dafür fehlt uns das Geld". Während die Straßen vom Oberdorf bereits ausgebaut seien, bestehe im Unterdorf noch Handlungsbedarf. Einzige Ausgaben für 2006 sind Planungskosten für verschiedene Straßen im Ort von 5000 Euro. Weiter seien keine Investitionen geplant. Stolz ist Ortsbürgermeister Meinen darauf, dass es gelungen sei, trotz knapper Kasse für die Jugendlichen im Dorf einen neuen Bolzplatz bauen zu lassen. Nach einigen Gesprächen hat sich eine Baufirma bereit erklärt, die Arbeiten unentgeltlich zu leisten. Ebenso musste die Gemeinde für das Material nichts bezahlen. Und das waren immerhin hundert LKW-Ladungen Erdaushub und 20 LKW-Ladungen Mutterboden.

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