Eine Fundgrube für Biologen und Geologen - Naturschutzgebiet bei Bettenfeld fasziniert Wissenschaftler

Bettenfeld/Manderscheid · Seltene Pflanzen und Tiere genießen in den Naturschutzgebieten "Reihenkrater Mosenberg" und "Horngraben" besonderen Schutz. Gestern trafen sich Biologen und Geologen vor Ort. Sie erläuterten die vielfältigen Maßnahmen zur Biotopbetreuung und für den Vertragsnaturschutz.

 Der Bürgermeister der VG Wittlich-Land, Dennis Junk (links), und Biotopbetreuer Birger Führ am Windsbornkratersee. TV-Foto: Winfried Simon

Der Bürgermeister der VG Wittlich-Land, Dennis Junk (links), und Biotopbetreuer Birger Führ am Windsbornkratersee. TV-Foto: Winfried Simon

Foto: Winfried Simon (sim) ("TV-Upload Simon"
 Den Mosenberg-Reihenvulkan erkennt man von weitem. Foto: TV-Archiv

Den Mosenberg-Reihenvulkan erkennt man von weitem. Foto: TV-Archiv

Foto: Daniel John (daj) ("TV-Upload John"
 Nicht nur Libellen fühlen sich am Kratersee wohl. Foto: TV-Archiv

Nicht nur Libellen fühlen sich am Kratersee wohl. Foto: TV-Archiv

Foto: JENS DIERCKS (g_wojo )

Bettenfeld/Manderscheid. Geologen und Biologen finden zwischen Bettenfeld und Manderscheid ein höchst interessantes Gebiet vor. Dort befinden sich der Mosenberg und der Horngraben, zwei geologische Formationen, die auch wegen ihrer Flora und Fauna einzigartig sind. Sogar der berühmte Naturforscher Alexander von Humboldt hat vor rund 200 Jahren an diesen Orten Studien betrieben.

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord hat Anfang dieses Jahres die beiden Naturschutzgebiete miteinander verbunden und von 78,5 auf 138 Hektar erweitert. Biotopbetreuer Birger Führ erläuterte bei einer Info-Veranstaltung, an der Vertreter der Naturschutzbehörden und Kommunalpolitik teilnahmen, welche Vorhaben notwendig sind, um die Artenvielfalt zu erhalten und um Menschen für die Geologie sowie Flora und Fauna dieses Naturschutzgebietes zu begeistern.

Artenreiche Wiesen beispielsweise können nur durch eine naturschonende Nutzung erhalten werden. Wenn die Nutzung aufgegeben wird, verbrachen und verbuschen sie nach wenigen Jahren. Bäche werden renaturiert, Gutachten über seltene Tiere und Pflanzen erstellt und die Grünland-Bewirtschaftung zusammen mit den Landwirten, die dort Flächen gepachtet haben, besprochen.

Schließlich werden Exkursionen und Führungen für Schüler angeboten. Das gesamte Naturschutzgebiet umfasst seit der Erweiterung jetzt 138 Hektar. Die dazugekommenen Flächen gehören dem Land.
Es handelt sich dabei größtenteils um magere Mähwiesen, Feuchtwiesen und Feuchtbrachen. Gepflegt werden sie von Landwirten, die dafür Geld bekommen. Dabei müssen sie beispielsweise auf ein tierschonendes, das heißt in der Regel spätes Mähen der Wiesen achten.

Die eigentlichen "Hotspots" für Geologen sind der Mosenberg und der Horngraben. Zum Naturschutzgebiet gehört auch der Windsborn-Schlackenkegel. Er ist der einzige wassergefüllte Vulkankrater nördlich der Alpen. Er wird nur aus Niederschlagswasser gespeist und hat weder einen Zu-, noch einen Abfluss.
An seinen Ufern gedeihen Torfmoose, Fieberklee und Sumpfblutauge. Über dem See tanzen Libellen und Schmetterlinge. Gefährdete Libellenarten wie die Glänzende Binsenjungfer, die Speer-Azurjungfer und die Gemeine Smaragdlibelle haben in der Verlandungszone des Kratersees wieder eine Heimat gefunden. Bei dem zum Mosenberg-Vulkansystem gehörenden Hinkelsmaar handelt es sich um kein Maar im eigentlichen Sinne, sondern um einen Schichtvulkan mit einem seit 1840 trockengelegten Kratersee. Im Krater hat sich ein typisches Torfmoor ausgebildet.

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