Eine Lesereise in die Vergangenheit des bekannten Glockendorfs

Brockscheid · Der in Aachen lebende Klaus-Dieter Hammes hat zur 850-Jahr-Feier seines Geburtsorts Brockscheid eine Chronik geschrieben. Der Streifzug beginnt bei der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1161.

Brockscheid. Die Idee für ein Foto liefert Klaus-Dieter Hammes gleich mit, als er das fertige Manuskript für die Chronik vorstellt. Und weil die Glockengießermeisterin Cornelia Mark-Maas mit dem Fotomotiv in enger Verbindung steht, ist auch sie zur Stelle - an dem Sandsteinkreuz an der Straße Richtung Udler. Cornelia Mark-Maas\' Urgroßvater hatte das Wegekreuz 1950 von dem Trierer Bildhauer Josef Engel anfertigen und es genau an dem Platz errichten lassen, an dem 200 Jahre lang ein ähnlicher Bildstock stand. Und er erzählt von einem Theaterstück, das der Heimatschriftsteller Klaus Mark - ein Großonkel von Cornelia Mark-Maas - über einen blinden Leierkastenmann aus Steineberg und das "tote Dorf" Allscheid geschrieben hat. "An dem früheren Wegekreuz sind der Blinde und seine Frau stehen geblieben, wenn sie mit der Drehorgel über Land zogen, Musik machten und um Almosen bettelten", beschreibt der Chronist eine verbürgte Szene aus dem Leben des 1850 in Allscheid geborenen Johann Sadler.
Als Lesereise in die Vergangenheit hat Hammes das Buch konzipiert. Im Vorwort nennt er die Eckdaten der Brockscheider Geschichte "Punkte, die im Nebel der Vergangenheit wie Sterne am Himmel auffunkeln".
Danach war das erste Funkeln am 9. Juni 1161; von diesem Tag stammt die erste urkundliche Erwähnung. Im Jahr 1348 bekam das Dorf eine Kirche, 1791 eine Schule, 1913 eine Feuerwehr und 1968 einen Sportverein.
Die Glockengießerfamilie Mark (seit 1840) machte das Dorf weit über die Region hinaus bekannt.
Neben dem für die Eifel typischen bäuerlichen Leben habe sich "in erstaunlich großer Zahl" eine Handwerkstradition in Brockscheid entwickelt, berichtet Klaus-Dieter Hammes und erinnert an Uhrmacher und Kesselflicker. Er zählt Händler, Maurer, Schmied, Schreiner, Schneider und Schuster auf. "Und es gab Schriftsteller im Ort", betont er. Das Buch wird am 4. Juni vorgestellt. Es hat 274 Seiten und kostet 20 Euro. bb

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort