Schutz. Sanft streichelt Esther Willems-Krämer den Kopf der Esel Sophia und Moritz. "Die beiden sind klug und durch und durch lieb, aber auch mit allen Wassern gewaschen", sagt sie.
Über ein Tierheim aus Pirmasens sind die beiden Esel nach Schutz auf den Hof Pferdeglück auf Mühlenheld gekommen, weil ein Ehepaar sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr halten konnte. Zwölf Pferde, darunter ein vierjähriges Mini-Pony, "das auch im Himmel gelandet wäre, wenn wir es nicht aufgenommen hätten", und die zwei Esel verbringen momentan ihren Lebensabend mitten im Schutzer Ortskern.
Versorgt werden sie von Esther Willems-Krämer und ihrem Mann Jürgen sowie der 14 Jahre alten Tochter Eva. 2010 erwarben die Krämers aus Wittlich die ehemalige Wanderreitstation in Schutz, um ihren drei Pferden ein Zuhause zu geben. Als die Familie zwei weitere Pferde aus einem Tierheim aufnahm, verbreitete sich das Gerücht, sie habe einen Gnadenhof eröffnet. Nach und nach wurden immer mehr Tiere gebracht.
"Hier klingelt andauernd das Telefon, ob wir noch ein Tier aufnehmen können. Der Bedarf ist wirklich groß. Es tut mir in der Seele weh, sagen zu müssen, dass wir im Moment keine Tiere mehr aufnehmen können", sagt die 42-jährige gebürtige Aachenerin.
Doch die Grenze dessen, was die Familie für die Tiere leisten kann, ist erreicht. "Im Moment stemmen wir das im Großen und Ganzen alleine. Wir haben aber gemerkt, dass wir es nicht mehr allein schaffen. Aus dieser Not kam dann irgendwann die Idee zu einer Vereinsgründung mit der Hoffnung, ehrenamtliche Helfer zu bekommen", erzählt Esther Willems- Krämer.
30 Mitglieder

Im März fand im Bürgerhaus Schutz die Gründungsversammlung von Menschen für Tiere und Tiere für Menschen statt, bei der Esther Willems-Krämer zur Vorsitzenden gewählt wurde. "Bei der Vereinsgründung haben sich schon 30 Tierliebhaber eingetragen. Wir haben den Mitgliedsbetrag mit 30 Euro pro Jahr relativ niedrig angesetzt. Somit kann jedes Mitglied die Pferde, die Förderung von Gesundheit, Gemeinschaft und Toleranz unterstützen und den Ortskern mit Leben füllen", sagt die Tierfreundin.
Durch die Vereinsgründung sieht sie die Möglichkeit, vielleicht in Zukunft auch mehr Tiere auf dem Hof aufzunehmen. "Auch aus dem Dorf unterstützt man uns schon und bringt uns trockenes Brot für die Tiere. Es sollen aber auch Menschen eine Aufgabe bekommen, etwa Jugendliche und Rentner, die hier ehrenamtlich helfen können", sagt sie. Ihr Wunsch für die Zukunft ist klar. "Ich wünsche mir mehr Verständnis für solche Tiere und würde gerne eine Wohlfühl-Oase für Tiere schaffen."
Info: Esther Willems-Krämer, Telefon 0151/11243533.