Eine Spritze zum Geburtstag

Die freiwillige Feuerwehr Gees hat ihren 100. Geburtstag gefeiert. Geplant war eine kleine Feier, die aber doch zur großen Zusammenkunft wurde.

Gees. (aix) Die Wehren aus der gesamten Verbandsgemeinde Gerolstein waren vertreten, denn VG-Bürgermeister Matthias Pauly hatte jede Menge Ehrungen, Verabschiedungen und Neuaufnahmen vorgesehen. So konnte Wehrführer Lothar Rätz mehr als 200 Gäste begrüßen, fast alle in blauer Feuerwehr-Uniform. In seiner kurzen Ansprache hob Rätz die schwierigen Bedingungen der frühen Feuerwehrleute im Gründungsjahr 1907 hervor. Die Wasserversorgung sei miserabel gewesen, und Hydranten habe es natürlich auch noch nicht gegeben. Umso höher sei der Einsatz für die damalige Gesellschaft zu werten. Heute und in Zukunft sei die soziale Kompetenz der Feuerwehren ein wichtiger Faktor für die Dorfgemeinschaften. Ähnlich äußerte sich auch Stadtbürgermeister Karl Heinz Schwartz aus Gerolstein: Die 15 Aktiven der Geeser Wehr hätten eine große Bedeutung für das Gemeinwesen. Auch VG-Bürgermeister Matthias Pauly lobte den ehrenamtlichen Einsatz der Feuerwehren. In einer Gesellschaft, in der die meisten eher nach sich selbst schauten, sei es nicht selbstverständlich, dass Menschen sich in vielen Stunden für die Gemeinschaft einsetzten. Dabei habe sich das Einsatzfeld der Wehren geändert, weil es zwar weniger Brände gebe, aber mehr Verkehrsunfälle. Maschinen und Kehlen müssen gewartet werden

Wie das bei Geburtstagen so üblich ist, gab es natürlich auch Geschenke. Zwei Umschläge von Schwartz und Pauly. "Maschinen müssen gewartet werden, menschliche Kehlen auch", so Pauly. Das größte Geschenk war aber eine neue "Tragkraftspritze". Die fast vier Zentner schwere, von vier kräftigen Männern tragbare Pumpe ersetzt ein 40 Jahre altes Gerät. Der Anschaffungspreis von mehr als 9000 Euro dürfte sich schon nach dem ersten Brand gelohnt haben, weil durch die bessere Leistung der neuen Wasserpumpe mehr Wasser auf einen Brandherd gespritzt werden kann. Der katholische Pfarrer von Gerolstein, Hans-Peter Müssenich, segnete die neue Spritze. Dabei betonte er schmunzelnd, dass er nicht so sehr "für die Pumpe" bete, sondern eher dagegen, damit sie "nicht so oft zum Einsatz kommt". Herbert Jardin, mit 56 Jahren ältestes aktives Mitglied der Geeser Wehr, hat herausgefunden, dass es in Gees wohl schon vor mehr als 100 Jahren eine Feuerwehr gab. In einer Chronik von 1925 hat er ein Zitat entdeckt, nachdem bereits 1886 bei einem Wohnhausbrand in Rockeskyll "die Spritzen von Hillesheim, Hohenfels, Pelm und Gees" im Einsatz waren.

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