Eltern fordern Gesamtschule

Das vorläufige Endergebnis der Elternbefragung zur Integrierten Gesamtschule (IGS) liegt vor: Mehr als drei Viertel aller abgegebenen Meinungen votieren für eine IGS an den beiden Standorten in Hillesheim und Jünkerath.

 Damit auch im kommenden Jahrzehnt so viel Betrieb auf dem Schulhof der Realschule Hillesheim ist, soll eine Integrierte Gesamtschule mit den beiden Standorten in Hillesheim und Jünkerath eingerichtet werden. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Damit auch im kommenden Jahrzehnt so viel Betrieb auf dem Schulhof der Realschule Hillesheim ist, soll eine Integrierte Gesamtschule mit den beiden Standorten in Hillesheim und Jünkerath eingerichtet werden. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Hillesheim/Jünkerath. Gestern Nachmittag wurde in den beiden Rathäusern fleißig gerechnet, weil bis zum 23. März die Antworten auf die Elternbefragung vorliegen sollten. Danach ist klar, dass die Mehrheit der Eltern der befragten Zweit- und Drittklässler für eine IGS ist.

Beim genaueren Blick ergeben sich jedoch ein paar Auffälligkeiten. Während in der Verbandsgemeinde (VG) Obere Kyll nur 98 der 164 verteilten Fragebögen (60 Prozent) zurückgeschickt wurden, waren es in der VG Hillesheim bis zum Stichtag 150 von 202 (75 Prozent).

Dieter Hilgers, Büroleiter im Jünkerather Rathaus, bedauert die schlechtere Rücklaufquote. "Schade, dass die Eltern ihren Willen nicht deutlicher machen." Hilgers hofft auf verspätete Antworten, im jüngsten Mitteilungsblatt wurde erneut zur Abgabe aufgerufen. An der Oberen Kyll (Grundschulen Jünkerath, Stadtkyll und Lissendorf) sprachen sich 71 der 98 Eltern (72 Prozent) für eine IGS aus (siehe Extra). Von der GS Jünkerath kam das ungünstigste Votum für die IGS. Von 60 befragten Eltern gaben lediglich 19 ein positives Votum ab. Das Kollegium der Grund- und Regionalen Schule Jünkerath sowie der Elternbeirat hatten sich gegen die geplante IGS ausgesprochen (TV berichtete).

In der VG Hillesheim fiel das vorläufige Endergebnis deutlicher aus: Von 150 abgegebenen Stimmen lauteten 125 (83 Prozent) auf Ja. Das beste Ergebnis mit 88 Prozent Zustimmung zur IGS kam aus der GS Üxheim: 38 von 43 Eltern würden ihr Kind zur IGS schicken. Dabei hätten in den Schuljahren fünf bis sieben beispielsweise die Kinder aus Heyroth bis Jünkerath einen weiten Schulweg. Marc Betz, Schulelternsprecher der GS Üxheim: "Die Entfernung war für die Entscheidung nicht ausschlaggebend, da die meiste Schulzeit, vom achten bis vielleicht 13. Schuljahr, in Hillesheim absolviert würde." Betz, Vater jeweils eines Zweit- und Drittklässlers, meint, dass "momentan alles für die IGS spreche". Allerdings schränkt er ein: "Es gibt noch sehr viel Informationsbedarf. Beispielsweise zur Übergangsphase, wenn in Jünkerath mit Aufnahme der IGS-ler drei Jahre lang alles enger wird, und in Hillesheim nichts mehr los ist, weil keine Schüler nachrücken." Kommt die IGS, laufen nämlich die Haupt-, Regional- und Realschulzweige bis zum jeweiligen Ende an den bisherigen Schulen aus. Die IGS-ler rücken nach.

Im vergangenen und aktuellen Grundschul-Entlassjahrgang machten die Eltern nach Aussagen einiger Schulleiter verstärkt von ihrem Elternwillen Gebrauch.

Ergebnis: Der Trend ging dahin, sich nicht an die Schulempfehlung zu halten.Albert Hens, Leiter der GS Üxheim, vermutet: "Die Eltern sind von den neuen Systemen, wie IGS und Realschule plus, verunsichert. Deshalb haben sie ihre Kinder verstärkt an Gymnasien angemeldet." Extra Elternbefragung in Zahlen: In der VG Hillesheim wurden 202 Fragebögen verschickt. Dabei sprachen sich 125 für und 25 gegen eine IGS aus. Von den Zweit- und Drittklässlern der GS Hillesheim waren es 87 Pro- und 20 Kontra-Stimmen. In der VG Obere Kyll schickten 98 Eltern ihr Votum ins Rathaus, das sich auf 71 Pro-, 22 Kontrastimmen sowie fünf Enthaltungen verteilte. GS Jünkerath: von 60 antworteten 33 (19 Ja, 14 Nein), GS Lissendorf: von 53 antworteten 33 (30 Ja, eine Nein, zwei Enthaltungen), GS Stadtkyll: von 51 antworteten 32 (22 Ja, sieben Nein, drei Enthaltungen). (vog)

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