Ende des Dornröschenschlafs in Sicht

Mehrfachlösung angestrebt: Die Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein will das Gelände der ehemaligen Standortverwaltung (Stov) für rund 350 000 Euro vom Bund kaufen. In das Gebäude sollen die Polizei und Ingenieure des Landesbetriebs Mobilität (LBM) ziehen; auf dem Stov-Gelände soll für gut 1,5 Millionen Euro ein Kindergartenneubau entstehen.

Gerolstein. "Wenn es so klappen würde, hätten wir eine vernünftige Lösung, die zudem rasch zu realisieren wäre. Denn: Die Zeit drängt." Mit diesen Worten bezog Matthias Pauly (CDU), Bürgermeister der VG Gerolstein, Stellung zu den aktuellen Plänen. Die sehen vor, dass die VG das Stov-Gelände vom Bund kauft und anschließend der Stadt einen Teil des Areals verkauft, damit diese ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachkommen kann, bis August 2010 Kindergarten-Plätze für unter Dreijährige in der Stadt Gerolstein anbieten zu können.

Stadt will lieber in Neubau investieren



Die Alternative, den bestehenden Kindergarten Lindenanlage zu sanieren und anzubauen, sind mittlerweile verworfen worden. Das bestätigte auf TV-Anfrage Stadtbeigeordneter Hermann Lux (SPD). Er sagte: "Das Thema ist vom Tisch." Nach TV-Informationen hätte die Sanierung samt Umbau auf dem unwegigen Areal der Lindenanlage mit rund 1,7 Millionen Euro zu Buche geschlagen.

Daher will die Stadt lieber in einen Neubau investieren. Laut Lux soll dazu ein Ideenwettbewerb unter heimischen Architekten ausgerufen werden - wie beim Projekt Leichenhalle.

Der Stadtbeigeordnete berichtete: "Anfang nächster Woche werden sechs heimische Architekten angeschrieben. Sie haben dann rund sechs Wochen Zeit, ihre Pläne zu erstellen. Dann kommen die Präsentation und die Vergabe."

Geplant ist ein achtgruppiger Kindergarten mit Platz für bis zu 170 Kinder. Die ersten Kostenschätzungen für den Neubau sollen sich auf gut 1,5 Millionen Euro belaufen. Darin nicht enthalten ist das Anlegen des Außengeländes für den Kindergarten samt Spielgeräten. Das Kindergarten-Areal innerhalb des Stov-Geländes soll rund 9000 Quadratmeter groß sein, der Kaufpreis dafür 50 000 Euro betragen.

In das historische Gebäude, das knapp 1000 Quadratmeter Büroflächen beherbergt, soll die Polizei ziehen. Sie benötigt etwa 300 Quadratmeter. Bislang war geplant, dass das Rathaus, wo die Polizei bislang untergebracht ist, für die Ordnungshüter erweitert wird. Die Kostenschätzung dafür: 500 000 Euro.

Weiterhin sucht der LBM nach Aussage von Bürgermeister Pauly händeringend Platz für zehn weitere Ingenieure, die demnächst eingestellt werden sollen. Auch dafür gäbe es im Stov-Gebäude eine Lösung.

Damit es nun schnell geht, will die VG als Käufer fungieren. "Langfristig wollen wir aber kein Vermieter bleiben, sondern das Gebäude verkaufen", sagt Pauly. Und vom Land, das als Vertreter der Polizei zwischenzeitlich an den Verhandlungen beteiligt ist, sind laut Pauly in dieser Frage auch schon "positive Signale gesendet" worden.

Der Bürgermeister geht davon aus, dass die Verhandlungen zwischen der VG und der zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bis Ende März abgeschlossen sind. Das Stov-Gebäude steht seit 2006 leer.

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