Ende einer Agonie

DAUN. Nach der Schließung des MC-Modemarkts am Marktplatz vor wenigen Wochen macht nun auch die Filiale der Firma Eisel an der Lindenstraße zu. Ein längerer Leerstand ist aber nicht zu befürchten, denn sowohl für die Eisel-Räume als auch für die des MC-Modemarkts haben sich Nachmieter gefunden.

Nachdem in Daun im vergangenen Jahr schon einige Läden aus unterschiedlichen Gründen geschlossen wurden (derTV berichtete), setzt sich dieser Trend nun fort: Dicht gemacht wurde das Café-Bistro "Delikat" in der Wirichstraße. Kurz vor Weihnachten musste die Pächterin den Laden wegen Insolvenz schließen. Nun wird ein neuer Mieter gesucht. Auch der MC-Markt am Marktplatz wurde wegen Insolvenz der Modekette zugemacht. Nach dem ersten Mieter (Sasse-Moden) wurde der Laden mit seinen 750 Quadratmetern Fläche von zwei Mitarbeiterinnen jahrelang als "H&S" weitergeführt. Auf das überraschende Ende von MC-Mode folgt nun abermals die Entscheidung von zwei Mitarbeiterinnen, das Geschäft weiterzuführen. Als G&S City Kaufhaus soll es mit einem veränderten Angebot "eine andere Zielgruppe als bisher erreichen", sagt eine der beiden Gründerinnen. Die Wiedereröffnung des Geschäfts ist für den verkaufsoffenen Sonntag am 20. März vorgesehen.Erste Schwierigkeiten bereits 2002

In der Lindenstraße hat es nun auch die Eisel-Kette erwischt. Seit 13 Jahren ist das Textilunternehmen aus dem baden-württembergischen Reilingen in Daun mit einer Filiale vertreten. Das Sortiment von Eisel umfasst neben Damen-, Herren-, und Kinderbekleidung auch Wäsche und Heimtextilien. Bereits 2002 gab es die ersten Schwierigkeiten bei der Firma Alltex-Eisel, die derzeit 107 Filialen mit rund 500 Mitarbeitern vorwiegend im süddeutschen Raum betreibt. Zur Rettung des Unternehmens mussten im damals eingeleiteten Insolvenzverfahren schon etliche Filialen geschlossen werden. "Wir sind seitdem in der Insolvenz, und der Insolvenzverwalter hat es sich nicht leicht gemacht. Er hat alles versucht in diesen drei Jahren", sagt Peter Stepp, der zusammen mit dem Insolvenzverwalter für die Abwicklung des Unternehmens zuständig ist, auf Anfrage desTV . Es habe noch bis zum 29. Januar Verhandlungen mit einem potenziellen Investor gegeben, die aber im letzten Moment gescheitert seien. So sei letztendlich nur die Schließung der Firma übrig geblieben. Stepp weiter: "In der langen Insolvenzzeit hatten wir keine Unterstützung durch Banken und mussten praktisch von der Hand in den Mund leben." Schuld an der Misere des Unternehmens sei die schlechte allgemeine wirtschaftliche Lage, die vielen Textilunternehmen das Genick breche. "Im November haben wir noch gedacht, dass es langsam aufwärts geht, auch der halbe Dezember war noch okay. Aber dann ist der Umsatz eingebrochen", sagt Stepp. Ab Mitte Januar wurden die Filialen nicht mehr beliefert, weil das Ende feststand.Hoffnung auf nahtlosen Übergang

Seit Anfang Januar wussten die drei in Daun beschäftigten Mitarbeiterinnen, dass sie ihren Arbeitsplatz bei Eisel verlieren würden. "Nun müssen wir hier einen nicht ganz angenehmen Job zu Ende bringen", sagt Stepp. Das Ende der Dauner Filiale bedeutet jedoch gleichzeitig einen Neuanfang. Denn die Räume und die drei Eisel- Mitarbeiterinnen werden Ende des Monats vom Textildiscounter NKD übernommen, sagt Stepp, der einen nahtlosen Übergang verspricht.

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