Entwarnung für Hauptschule Hillesheim

Entwarnung hier, Fragen da: Während sich herausgestellt hat, dass keiner der Hillesheimer Hauptschüler an Schweinegrippe erkrankt ist, sorgen sich immer mehr Schulleiter um das Wohl ihrer schwangeren Kolleginnen und wegen eventuell längerfristigen Unterrichtsausfalls.

Hillesheim/Daun. (mh) Entwarnung in Sachen Schweinegrippe für die Hauptschule Hillesheim hat Volker Schneiders, Chef des Gesundheitsamts in Daun, gestern gegeben. Er sagte auf TV-Anfrage: "Alle Kinder waren beim Arzt, und es hat sich in keinem Fall der Verdacht auf Schweinegrippe erhärtet." Einige der Schüler sollen bereits heute, die anderen morgen, wieder am Unterricht teilnehmen. Am Dienstag hat die Schulleitung eine gesamte neunte Klasse vorzeitig nach Hause geschickt, weil sieben der 16 Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 16 Jahren schlagartig unter Kopfschmerzen und Übelkeit gelitten haben. Die Zahl der positiven Fälle von Schweinegrippe im Kreis ist (mit Stand gestern) um einen auf 93 gestiegen.

An Schulen wird seit anderthalb Wochen eine deutliche Zunahme von Fällen registriert. Neben dem Thomas-Morus-Gymnasium in Daun, wo sich zehn Kinder nachweislich mit dem H1N1-Virus angesteckt haben (der TV berichtete), sind auch am benachbarten Geschwister-Scholl-Gymnasium (930 Schüler, 60 Lehrer) nach Auskunft von Schulleiter Klaus Weber sechs offizielle Krankheitsfälle bekannt.

Ebenso wie TMG-Schulleiter Günter Bürkle sieht sich GSG-Kollege Weber bei anhaltenden Erkrankungen mit einem besonderen Problem konfrontiert: "Wir haben derzeit eine schwangere Kollegin. Durch das zehntägige Beschäftigungsverbot für Schwangere ist es möglich, dass ich diese Kollegin eventuell über Wochen nicht mehr sehe. Wie soll eine Schule da noch planen?"

Zudem wolle er angesichts der Dunkelziffer an Schweinegrippe-Erkrankten, die die Schule wegen des milden Verlaufs weiterhin besuchten, die "Verantwortung für das Wohl der Kolleginnen nicht übernehmen", so Weber. Daher fordert er von der Schulaufsichtsbehörde, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, ein konkretes Konzept, wie die Gesundheit der Kolleginnen geschützt und massiver Unterrichtsausfall während der Schweinegrippe-Zeit kompensiert werden können.

Schwangere: Schulbehörde hat noch kein Konzept



Bei der ADD ist das Problem laut Pressesprecherin Miriam Lange "erkannt, aber wir haben noch kein fertiges Konzept". Auch wenn sie nicht weiß, wie viele Lehrerinnen im Land aktuell schwanger sind, lasse die Zahl der Anfragen von Schulleitern in diese Richtung den Schluss zu, "dass wir es dabei aktuell mit keinem gravierenden Problem zu tun haben". Derzeit würde zwischen der ADD und dem Ministerium abgestimmt, wie auf das Thema reagiert werden könne.

Eine Möglichkeit, Unterrichtsausfall zu kompensieren, haben bereits die 680 der 1700 Schulen im Land, die an dem "Projekt erweiterte Selbstständigkeit" teilnehmen. Sie haben ein Budget, um zeitweise Vertretungskräfte einzukaufen, die in einem Pool zusammengefasst sind. Lange: "Das ist zwar keine erschöpfende Lösung, aber ein Ansatz."

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