"Er hat eine besondere menschliche Art"

In einer Feierstunde in Mainz ist Raimund Kaiser aus Kelberg das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden. Die Verleihung hat der Sportverband Special Olympics Deutschland angeregt. Ministerin Malu Dreyer überreichte den Orden.

 Einer, der sich für andere einsetzt: Raimund Kaiser (Mitte, mit Ministerin Malu Dreyer) ist nun Ordensträger. Foto: privat

Einer, der sich für andere einsetzt: Raimund Kaiser (Mitte, mit Ministerin Malu Dreyer) ist nun Ordensträger. Foto: privat

Kelberg/Kirchweiler. (bb) Der heute 59-jährige Raimund Kaiser ist in Kirchweiler aufgewachsen und hat sich 1983 als Facharzt für Allgemeinmedizin in Kelberg niedergelassen. Er ist verheiratet, hat fünf Kinder und ein Enkelkind. Neben seinen Tätigkeiten in Vorstand, Ausschüssen und Gremien der Kreisärzteschaft, der Bezirksärztekammer Trier und der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz und als Lehrbeauftragter an der Universität Mainz ist Kaiser in Vereinen, Verbänden und Räten von Kirchweiler und Kelberg aktiv. Den guten Brauch, den Jesuitenpater Octave Ugirashebuja aus Ruanda bei seinen Aufenthalten in der Eifel als mehrwöchigen Gast bei sich aufzunehmen, hat Kaiser mit seiner Familie 1983 von seinen Eltern übernommen. Und da Pater Octave auch zurzeit in Kelberg weilt, erlebte er die Verleihung in Mainz mit.

Erwin Görgen hatte Ministerpräsident Kurt Beck vom großen Engagement Raimund Kaisers berichtet und ihn für die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes vorgeschlagen. "Obwohl ich Raimund Kaiser von Kindheit an kenne, ist mir das ganze Ausmaß seiner Aktivitäten bei der Auflistung noch einmal deutlich geworden", sagt Görgen, langjähriger Ortsbürgermeister von Kirchweiler. Der ehemalige Geschäftsführer der Westeifel Werke ist auch erster Vizepräsident von Special Olympics Deutschland (SOD), des größten Sportverbands für geistig und mehrfach behinderte Menschen. Als einen Kernsatz aus der Begründung zitiert Görgen: "Eine ungewöhnliche und großartige Leistung, die sicherlich einmalig und beispielhaft ist."

Als "weit über die reine arbeitsmedizinische Tätigkeit hinausgehend" bezeichnet Erwin Görgen das Engagement Kaisers als Betriebsarzt in den Westeifel Werken seit 1979. Seine herzliche, natürliche und gewinnende Art verschaffe ihm einen vorbehaltlosen Zugang zu den geistig behinderten Menschen, die in der Regel Angst vor Ärzten hätten. Darüber hinaus berate er die Sorgeberechtigten und die Betreuer. Eine "selbstverständliche Ehrensache" sei es Raimund Kaiser auch gewesen, die deutschen SOD-Mannschaften bei den Olympischen Spielen für geistig und mehrfach behinderte Menschen nach Kanada, Alaska, Irland, China und in die USA zu begleiten, sie medizinisch zu betreuen und zu versorgen. "Raimund Kaiser hat sich bis an die Grenzen der Zumutbarkeit engagiert", lautet Görgens Fazit. Sein Geheimnis sei "eine besondere menschliche Art, vielseitige Fähigkeiten und Sachkenntnisse, Geradlinigkeit und Verbindlichkeit."

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