Erdgas für Wotan-Zement und Müller-Kalk

Üxheim-Ahütte · Ab Montag startet die Energieversorgung Mittelrhein GmbH (EVM) mit dem Bau einer 10,4 Kilometer langen Erdgasleitung zwischen Hillesheim und Üxheim. Schon im kommenden Winter sollen dort Müller-Kalk und Wotan-Zement mit Erdgas versorgt werden. Insgesamt investiert die EVM 500 000 Euro in das Projekt.

Üxheim-Ahütte. Bislang werden die Kalköfen des Familienbetriebes mit Butan-Gas und Braunkohlestaub befeuert, die mit Lastwagen angeliefert werden. "Im Betrieb wird schon seit 20 Jahren über diese Lösung nachgedacht", sagt Geschäftsführer Jörg Ramcke. "Die Firma nimmt viel Geld in die Hand, um die Umstellung der Brennöfen zu bewerkstelligen. Da muss die langfristige Verfügbarkeit eines Brennstoffes sichergestellt sein", erklärt Ramcke. Im März haben Wotan-Zement und Müller-Kalk einen Liefervertrag mit der EVM unterzeichnet, schon im kommenden Winter soll auf das Flüssiggas Butan, dass über eine Strecke von 100 Kilometern angeliefert werden muss, verzichtet werden. Die Zementtrocknungsanlage wird komplett von Öl auf Erdgas umgestellt. "Erdgas ist ein Brennstoff mit Zukunft", sagt Ramcke. "Die Umstellung führt zu einer geringeren Belastung der Umwelt." Der Ausstoß an Kohlendioxid (CO{-2}) verringert sich um rund 1000 Tonnen im Jahr, errechnete die EVM. Die geplante Leitungstrasse führt fast ausschließlich über Wirtschaftswege - vorbei an Berndorf, Kerpen, Leudersdorf und Üxheim nach Ahütte. Diese Orte können später ebenfalls an die rund zehn Kilometer lange Gasleitung angeschlossen werden, auch eine Erweiterung zum Gewerbegebiet Hillesheim wird erwogen.
Zusätzlich wird ein Leerrohr verlegt, das eine DSL-Leitung aufnehmen kann. Die Strecke wird in drei Bauabschnitte aufgeteilt, auf denen gleichzeitig gearbeitet wird, um die Bauarbeiten möglichst rasch abzuschließen.
"Das ist eine positive Maßnahme zur Weiterentwicklung der Region", sagt Jörg Ramcke. Und: "Es liegt in unserem Interesse, mit Investitionen auch die hiesige Infrastruktur zu verbessern."
Die Nikolaus Müller Kalkwerk-Natursteinwerke GmbH & Co. KG und die Portlandzementwerk Wotan H. Schneider KG mit insgesamt rund 100 Mitarbeitern, die zumeist aus den umliegenden Ortschaften stammen, werden seit 1983 gemeinsam geführt. Seit 1834, dem Gründungsjahr von Müllerkalk, wird in Ahütte Kalkstein gebrannt.
1923 gründeten die Brüder Jean und Heinrich Schneider ebenfalls einen Kalkbrennbetrieb in Ahütte, dessen Produktion bald auf Portlandzement umgestellt wurde. Grundlage der Produktion ist der Kalkstein aus der Hillesheimer Kalkmulde.

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