Erfolg mit Augenmaß

Eine positive Bilanz der vor anderthalb Jahren gestarteten Stadtmarketing-Runde, die "Dauner Stadtgespräche", ziehen der Vorsitzende des Gewerbe- und Verkehrsvereins und der Stadtbürgermeister.

Daun. Im Juni 2006 wurde dem darniederliegenden Stadtmarketing in Daun neues Leben eingehaucht. Binnen kurzer Zeit wurden Aktionen wie der "Goldrausch" konzipiert und umgesetzt und der "Dauner Taler" erfolgreich eingeführt. In diesem Jahr gelang es, neben den Aktionen, die vor allem auf den Einzelhandel ausgerichtet waren, auch eine Veranstaltungsreihe jenseits dieser Zielgruppe umzusetzen: die Gesundheitswoche. Diese, aber auch den Stadtmarketing-Prozess allgemein, wertet Hans-Dieter Wilhelm, Vorsitzender des Gewerbe- und Verkehrsvereins (GVV), der neben der Stadt und den beiden örtlichen Banken die Finanzierung der "Stadtgespräche" sichert, als "durchweg positiv". "Wer hätte gedacht, dass so viele Ideen entwickelt und umgesetzt worden sind", freut sich der GVV-Vorsitzende. Getrübt wird seine Bilanz etwas dadurch, dass "sich die örtliche Gastronomie und Hotellerie, die ja auch von Stadtmarketing profitieren, kaum beteiligen. Das bedauere ich sehr und kann es auch nicht nachvollziehen". Für 2008 soll das bisher Erreichte etabliert und um einige neue Aktionen erweitert werden. Allerdings mit Augenmaß: "Man darf den Bogen nicht überspannen und die Bürger sowie unsere Mitglieder nicht überfordern. Manchmal kann weniger auch mehr sein." Auch Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen, der die Wiederbelebung des Stadtmarketings auf den Weg gebracht hat, sieht nach 18 Monaten "deutlich mehr Licht als Schatten". Für ihn steht außer Frage, dass an den "Stadtgesprächen" weiter festgehalten werden soll. Deshalb werde die Stadt weiter Mittel dafür bereithalten, kündigt Jenssen an. Allerdings stellt er sich vor, dass künftig neben den vorhandenen auch andere Schwerpunkte gesetzt werden sollten. Als einen Höhepunkt des bisherigen Stadtmarketings wertet auch Jenssen die Gesundheitswoche.Eine Einschätzung, die von Thomas Lepping, der Inhaber des Büro "TL KommunalDialog" ist und den Prozess seit dem Neustart begleitet, teilt: "Es ist einfach vom Feinsten, was da auf die Beine gestellt wurde." Das bisher Erreichte sei nach den Kriterien "Qualität und Machbarkeit" umgesetzt worden, und dies sei auch die Marschrichtung für 2008: "Bewährtes festigen und neue realistische Aktionen auf den Weg bringen." Meinung Hut ab Hut ab vor dem in Sachen Stadtmarketing bislang Erreichten: Profitiert hat davon auch die Stadt Daun, deren Image- was mittlerweile auch andere Kommunen ähnlicher Größe anerkennend festgestellt haben - enorm aufpoliert worden ist. Ein Teil des Erfolgsrezepts des Stadtmarketing-Prozesses: Auf bloßen Aktionismus wird verzichtet, nur was stemmbar ist, wird auch gemacht. Ein kleiner Wermutstropfen: Auch wenn viele neue Gesichter dazugekommen sind und sich eingebracht haben, eine "Volksbewegung" ist - gemessen an der Einwohnerzahl - das Stadtmarketing nicht geworden. s. sartoris @volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort