Erfolgloser Kampf um "Lebenshilfe"

DAUN. Wegen der neu geschaffenen Besucherparkplätze direkt am Maria-Hilf-Krankenhaus sollen die drei Behinderten-Parkplätze in der Wirichstraße gestrichen werden. Dagegen legt Rita Bauer, eine Betroffene, Widerspruch ein - doch ohne Erfolg.

 Der Protest der Betroffenen war vorläufig erfolglos: Aus den Behindertenparkplätzen am Krankenhaus werden demnächst "normale" Stellplätze.Foto: Brigitte Bettscheider

Der Protest der Betroffenen war vorläufig erfolglos: Aus den Behindertenparkplätzen am Krankenhaus werden demnächst "normale" Stellplätze.Foto: Brigitte Bettscheider

Als Rita Bauer Ende vergangenen Jahres den TV -Artikel über die neuen Besucherparkplätze am Krankenhaus las, traute sie ihren Augen nicht. "Die Behinderten-Parkplätze in der Wirichstraße werden voraussichtlich in normale Stellplätze umgewandelt", zitiert sie aus dem Zeitungsbericht. Noch am gleichen Tag wandte sie sich schriftlich an Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen und an Franz-Josef Jax, den Verwaltungsdirektor des Dauner Krankenhauses. "Es gibt gute Gründe für die Erhaltung dieser Parkplätze," erklärt Rita Bauer. Gerade in der unmittelbaren Nähe des Krankenhausportals seien Behinderten gerechte Parkplätze wichtig - etwa um Kranke zu besuchen oder um zur Therapie in die physikalische Abteilung zu kommen. Auch bei der Ausübung von Ehrenämtern seien die Parkplätze von Bedeutung: "Wenn diese Plätze wegfallen, wird es für mich kaum mehr möglich sein, den Krankenhausbesuchsdienst der Pfarrgemeinde weiter auszuüben," gibt sie zu bedenken. Seit die Daunerin vor vier Jahren einen Schwerbehindertenausweis mit dem Vermerk "außergewöhnlich" hat, setzt sie sich für behindertengerechtes Parken in der Stadt ein. Insgesamt habe sich die Situation verbessert, zieht sie Bilanz. Vorbildlich sei die Lage aber nur am Behördenzentrum. Trotz mehrmaliger Anfragen ihrerseits seien auf dem Parkplatz an der Nikolauskirche und in der Burgfriedstraße bisher noch keine entsprechenden Plätze eingerichtet worden. Rita Bauer moniert auch, dass bei Veranstaltungen auf dem Parkplatz Wirichstraße die dortigen Behinderten-Parkplätze ersatzlos wegfallen. Außerdem gehört es nach wie vor zum Alltag der Autofahrerin, dass die Behinderten-Parkplätze von Unberechtigten blockiert werden. Das treffe besonders auf den auf ihre Initiative eingerichteten Behinderten-Parkplatz an der Post zu. "Ich wäre Ihnen, sehr geehrter Herr Stadtbürgermeister, sehr dankbar, wenn die Stadt Daun für ihre gehbehinderten Bürger eine echte Lebenshilfe durch gut angelegte Behinderten-Parkplätze schaffen könnte," heißt es in ihrem Brief an Wolfgang Jenssen. Und an Verwaltungsdirektor Jax schrieb Rita Bauer: "Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass die Behinderten-Parkplätze in der Wirichstraße nicht in normale Stellplätze umgewandelt werden." Ihr Wunsch ist aber nicht erhört worden, denn nach Mitteilung der Verbandsgemeinde werden die bisher in Höhe des Krankenhauses in der Wirichstraße vorhanden Behinderten-Parkplätze "demnächst dem allgemeinen Parkbetrieb zur Verfügung" gestellt. Zugleich werden zwei neue Schwerbehinderten-Parkplätze neben dem Haupteingang des Krankenhauses eingerichtet. Damit stünden drei Parkplätze für außergewöhnlich gehbehinderte Personen bereit, heißt es in der Mitteilung.

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