Erfolgreiche Renaturierung des Kratersees bei Trautzberg - Experten-Untersuchung läuft

Strohn-Trautzberg/Daun · Das in den 1960er Jahren trockengelegte Trautzberger Maar ist wieder in ein Feuchtgebiet verwandelt worden. Es ist ein Projekt des Natur- und Geoparks Vulkaneifel, der sich auf die Fahne geschrieben hat, wieder mehr offene Wasserflächen zu schaffen, wo sich Tiere und Pflanzen ansiedeln können.

Erfolgreiche Renaturierung des Kratersees bei Trautzberg - Experten-Untersuchung läuft
Foto: klaus kimmling (e_daun )

Strohn-Trautzberg/Daun. Nein, von einem "neuen" Maar kann nicht die Rede sein: Auf Karten aus der französischen Besatzungszeit Anfang des 19. Jahrhunderts ist ein Gewässer nahe Trautzberg deutlich zu sehen. Für einen eigenen Namen hatte es aber noch nicht gereicht, im Gegensatz zum Weinfelder und dem Gemündener Maar, die schon damals so genannt wurden. Vor einigen Jahrzehnten verschwand das Trautzberger Maar, dabei war es schon mindestens 30 000 Jahre alt. Es entstand in Zusammenhang mit dem Vulkangeschehen des nahen Wartgesbergs bei Strohn, des Pulvermaars bei Gillenfeld und des Wollmerather Kopfs.
Aber das erdgeschichtliche Erbe der Eifel spielte in der Nachkriegszeit noch keine große Rolle. Um mehr landwirtschaftliche Flächen zu haben, wurde das Maar Anfang der 1960er Jahre im Rahmen der Flurbereinigung trockengelegt.
Aus den Augen, aus dem Sinn, hieß es für viele Jahre, bis die Idee aufkam, das Maar wieder zu einem Feuchtgebiet zu machen. Lange blieb es nur bei der Diskussion, bis die Gemeinde Strohn, zu der der fürs Maar namensgebende Ort Trautzberg gehört, und der Natur- und Geopark Vulkaneifel das Projekt in Angriff nahmen.
Im Sommer 2014 war es so weit: Drainagen, die vor gut 50 Jahren verlegt worden waren, wurden wieder ausgebaggert. "Glücklicherweise hat sich noch ein Bauer bei uns gemeldet, der sich noch an eine Drainage in gut drei Meter Tiefe erinnerte, die aber nirgendwo verzeichnet war", erzählt Andreas Schüller, Geschäftsführer des Natur- und Geoparks. "Weil alle Drainagen gekappt werden konnten, wurde ein schnelles Füllen mit Wasser erst möglich."
Wobei er etwas Bedenken gehabt habe, ob das Vorhaben, das Trautzberger Maar - Bestandteil des 185 Hektar großen Naturschutzgebiets Wartgesberg - zu renaturieren, gelingen würde. Seine Skepsis ist allerdings längst verflogen. "Vor einem Jahr war das Wasser einen Meter hoch, im Winter dann über zwei Meter", berichtet der promovierte Geograf. Und trotz des heißen Sommers sei das Maar nicht trocken gefallen. Fazit des Natur- und Geopark-Geschäftsführers: "Unser Plan ist aufgegangen."
Aber warum ist man überhaupt auf die Idee gekommen? "Eines unserer Ziele im Geo- und Naturpark ist, dass wir mehr offene Wasserflächen schaffen wollen, wo sich Tiere und Pflanzen ansiedeln können", sagt Schüller. Mission erfüllt, was das Projekt in Trautzberg angeht: Das Maar ist von der Vogelwelt schon gut angenommen worden.
Aber mit der positiven Momentaufnahme allein ist es nicht getan. Deshalb wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben. Über einen Zeitraum von fünf Jahren soll festgestellt werden, wie sich die Feuchtgebietsvegetation entwickelt. Auch eine vogelkundliche Expertise wird auf den Weg gebracht.
Auch touristisch spielt das Trautzberger Maar wieder eine Rolle. Ein Wanderweg verbindet es mit dem Strohner Märchen, dem Wartgesberg und dem Sprinker Maar.

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