Erlebnisweg für Besucher herausgeputzt

Schönheitskur für den "Määrchen"-Naturwaldpfad bei Gillenfeld: Pulte mit Märchenbüchern erzählen den kleinen Besuchern Geschichten rund um das Holzmaar und das Dürre-Maar, und neue Schilder erklären, welche Waldbewohner gerade zu sehen sind. Rund 50 Kinder haben das Freizeitangebot getestet.

Gillenfeld. Ein Buch mitten im Wald: Da schauen Lena Schindele (5) und Colin Steinecker (3) gerne neugierig rein. Auch wenn die beiden Besucher des Naturwaldpfads in Gillenfeld noch nicht lesen können, was auf den laminierten Blättern steht - ihr Interesse hat das ungewöhnliche Ausstellungsstück mitten im Wald auf jeden Fall geweckt.

"Moarjuffer" lädt zum Verweilen ein



Die fünf neuen Bücherpulte sind nur ein Teil der Aufwertung der rund vier Kilometer langen Strecke des "Määrchen"-Naturwaldpfades bei Gillenfeld. Mitarbeiter des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Mosel, des Forstamts Daun, des Eifelvereins und der Ortsgemeinde haben mitgeholfen, um dem rund drei Jahre alten Pfad noch mehr Glanz zu verleihen.

Und deren Arbeit hat sich gelohnt - das finden zumindest die rund 50 Kinder, von denen der Großteil die Kindertagesstätte Emmaus in Gillenfeld besucht, die als Erste den aufgewerteten Naturpfad begutachten. Neben den neuen Märchenbüchern gibt es auf dem Pfad seit kurzem neue Wegweiser, Schilder und Skulpturen. Sie alle liefern den Besuchern Informationen rund um die Entstehung des Naturschutzgebietes Holzmaar. Eine der neuen Skulpturen ist die "Moarjuffer" (Meerjungfrau), die majestätisch vor dem Holzmaar thront. Hergestellt wurden die hölzernen Fabelwesen vom Sägenkünstler Konrad Scholzen. "Der Pfad soll dazu einladen, ein bisschen hier an den Maaren zu verweilen", sagt Heike Hermes, Ortsbürgermeisterin von Gillenfeld. Damit nicht nur die Einheimischen auf dem Naturwaldpfad auf ihre Kosten kommen, sind die Geschichten und Hinweise auf Deutsch, Niederländisch und Englisch verfasst.

Seit Frühjahr 2007 gibt des den Naturwaldpfad mit dem Titel "Määrchen", der sich auf die beiden Maare im Naturschutzgebiet Holzmaar bezieht. 16 000 Euro wurden damals für das Freizeitangebot investiert, für die neuesten Ausstattungen kamen nun noch einmal 6000 Euro dazu. 88 Prozent davon hat das DLR im Rahmen der Flurbereinigung übernommen. Die Ortsgemeinde Gillenfeld hat zwölf Prozent beigesteuert. "Unser Ziel ist es, mit dem Määrchenpfad das touristische Angebot von Gillenfeld zu stärken", sagt Hermes. Deshalb sollen künftig verstärkt organisierte Führungen durch den Pfad angeboten werden.

Auch die Kelten spielen künftig eine Rolle



"Die Resonanz ist seit der Eröffnung sehr gut", sagt Klaus-Josef Mark vom Forstamt Daun, der regelmäßig Führungen entlang des Määrchenpfads anbietet. Und für die Zukunft des Naturwaldpfades hat er noch einige Ideen. "Wir arbeiten bereits mit vielen Wissenschaftlern zusammen. Diese Kontakte könnten wir noch weiter ausbauen und uns zum Beispiel dem Thema Kelten widmen", sagt Mark. Inmitten der Natur rund um das Holzmaar würde dadurch Geschichte für kleine und große Besucher des Naturpfads lebendig.

Wer den "Määrchen"-Naturwaldpfad im Rahmen einer Führung austesten möchte, hat dazu jeden Freitag, um 14 Uhr die Gelegenheit. Treffpunkt ist der Parkplatz am Holzmaar. Anmeldungen nimmt das Forum Daun, Telefon 06592/95130, entgegen.

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